Darum gehts
- Schweizer buchen spontan Mittelmeerreisen wegen schlechtem Wetter und günstigen Angeboten
- Badeferien und Städtereisen besonders beliebt, Top-Ziele sind Spanien und Griechenland
- Kurzfristige Buchungen im Juli und August um fast 30 Prozent gestiegen
Schweizerinnen und Schweizer wollen spontan ans Mittelmeer. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Reiseportals Travelnews hervor. Beim Reiseveranstalter Hotelplan sind kurzfristige Buchungen im Juli und August in gewissen Segmenten um fast 30 Prozent gestiegen.
Badeferien und Städtereisen sind dabei besonders beliebt. Die Top-Ziele: Spanien, Griechenland, Italien, die Türkei, Tunesien, Zypern, aber auch Ägypten. Dertour Suisse bestätigt gegenüber Travelnews ebenfalls, dass Last-Minute-Reisen deutlich zunehmen – sowohl online als auch in unseren Reisebüros. «Teilweise erfolgten die Abreisen bereits innerhalb von drei Tagen», sagt Kommunikationschef Stephan Kurmann, Kommunikationschef. Doch woran liegt das?
Das Wetter
Ein Grund liegt auf der Hand. Das Wetter meinte es im Juli nicht gut mit Schweizerinnen und Schweizer. 20 Regentage gab es im Hochsommer-Monat, die Temperaturen sanken teilweise unter zwanzig Grad. Kein Wunder, zieht es die Schweiz ans warme Mittelmeer.
«Sobald absehbar war, dass sich die regnerische Wetterlage in der Schweiz länger hinzieht, haben viele Reisende ihre Ferienpläne kurzfristig angepasst», hält Kurmann gegenüber dem Portal fest. Noch im Juni war die Schweiz als Ferienort sehr beliebt. Im Juli verlor sie stark an Attraktivität. Die hiesige Hotellerie scheint das aber aktuell verkraften zu können. Nach dem ersten Halbjahr steuert die Branche darauf zu, den Übernachtungsrekord aus dem letzten Jahr zu übertreffen.
Die Hotelangebote
Auch die Hotels trugen einen Beitrag zu den explodierten Last-Minute-Buchungen bei. Victoria Studer, Chefeinkäuferin bei der Hotelplan-Gruppe für Vtours, Hotelplan und Migros Ferien, erklärte in einem Travelnews-Interview, dass viele Hotels im mediterranen Raum mit viel zu hohen Preisen pokerten. Bis vor kurzem standen aber viele Zimmer noch leer. «Zahlreiche Hotels haben kurzfristig die Hochsaison-Raten um 30 bis 40 Prozent reduziert», meint Studer.
Für Schweizer, die dem schlechten Wetter aus dem Weg gehen wollten, waren das natürlich attraktive Angebote. Zudem komme es gemäss den Reiseportalen sowieso immer öfter vor, dass Familien ihre Sommerferien im preisgünstigeren Bereich kurzfristig buchen.
Die Flüge
Und auch die Flüge sind im Juli billiger gewesen. Gemäss dem Bundesamt für Statistik waren die Preise im Luftverkehr gegenüber dem Vormonat Juni um 5,6 Prozent günstiger – im Vergleich zum Juli 2024 sogar um 6 Prozent.
Wer jetzt noch spontan ans Mittelmeer reisen will, ist noch nicht zu spät. Gemäss Hotelplan überzeugen vor allem die Länder Griechenland, Spanien, Tunesien und Zypern noch mit guten Angeboten.