Die Industrie ist im Aufschwung
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Wirtschaft erholt sich langsam:Die Industrie ist im Aufschwung

Industrie top, Gastro flop
In diesen Branchen sind die Jobaussichten am besten

Die Stimmung in der Schweizer Wirtschaft hellt sich weiter auf. Somit mehren sich zwar die Anzeichen, dass der letzte Corona-Taucher rasch aufgeholt wird. Dennoch werden nur zögerlich neue Mitarbeiter angestellt.
Publiziert: 03.05.2021 um 10:46 Uhr
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Aktualisiert: 03.05.2021 um 13:46 Uhr
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Die Industrie scheint sich von der Corona-Krise schon beinahe erholt zu haben.
Foto: Keystone

Lockdown, Kurzarbeit, Härtefallgelder: Das letzte Jahr gehörte zu einem der schwierigsten Wirtschaftsjahr der Neuzeit. Corona hat viele um ihren Job gebracht und die Arbeitssuche erschwert. Aber es ist Besserung in Sicht!

In den meisten Branchen seien die Beschäftigungsindikatoren zuletzt deutlich angestiegen, so die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF). Stark erholt hat sich die Lage im Verarbeitenden Gewerbe. Zwar liege der Indikator dort noch leicht im Minusbereich, doch hätten eine Vielzahl von Firmen angegeben, dass sie die Belegschaft in den nächsten drei Monaten ausbauen möchten.

Zugpferd Industrie

Der von der KOF berechnete Beschäftigungsindikator lag gemäss der April-Umfrage nur noch bei –1,8 Punkten, nachdem er im Januar –6,3 Punkte betragen hatte. Ein Minus signalisiert eine negative Beschäftigungsdynamik am Arbeitsmarkt. Heisst: Mehr Leute werden entlassen. Und jene ohne Job haben mehr Schwierigkeiten, wieder eine Arbeitsstelle zu finden. Die Lage hat sich aber beruhigt. Zum Vergleich: Vor einem Jahr brach der Wert im Zuge des ersten Corona-Lockdowns auf –20,5 Punkte ein.

Das zweite wichtige Konjunktursignal und Stimmungsbarometer, der Einkaufsmanager-Indizes (PMI), zeigt nun am Montag ein ähnliches Bild. Auch dieser Stimmungsindikator deutet auf eine rasche Erholung hin.

Als eigentliche Konjunkturlokomotive entpuppt sich bei beiden Frühindikatoren die Industrie. Der Industrie-PMI stieg im April prompt saisonbereinigt zum Vormonat um 3,2 auf 69,5 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 1995. Der Dienstleistungs-PMI legte zwar ebenfalls zu (um 2,1 auf 57,6 Zähler), ist aber vom Niveau des Industrie-PMI weit entfernt.

Zögerliche Personal-Einstellung

Die Indizes messen, wie optimistisch die Einkaufsmanager auf die zukünftige Wirtschaftsentwicklung blicken. Werte von über 50 Punkten deuten auf Wachstum hin. Auf dem Höhepunkt der Coronakrise im letzten Frühling war der Industrie-Index auf 41,2 Punkte abgesackt, jener für den Dienstleistungsbereich auf gegen 20 Punkte.

Der Aufschwung in der Industrie sei zwar breit abgestützt, heisst es in einer Mitteilung der Credit Suisse. Der Rekordstand sollte laut den CS-Ökonomen aber «angesichts des starken Einbruchs während der Corona-Pandemie» nicht überinterpretiert werden. Dazu passe, dass die Unternehmen sich bei der Anstellung von zusätzlichem Personal zurückhielten. Dies könnte laut den Experten damit zusammenhängen, dass es «eine gewisse Skepsis» gebe zur Dauer des Booms.

Auch die Dienstleistungsunternehmen seien zögerlich, neues Personal einzustellen, so die Mitteilung weiter. Immerhin sei im April aber erstmals seit 14 Monaten der Personalabbau gestoppt worden.

Düstere Aussichten in der Gastronomie

Robust präsentiert sich auch der Dienstleistungssektor: In der Versicherungsbranche etwa möchte die Mehrheit der Unternehmen den Personalbestand erhöhen. Und auch bei den übrigen Dienstleistungsfirmen, im Baugewerbe sowie im Grosshandel lägen die Beschäftigungsindikatoren im positiven Bereich.

Getrübt wird das Bild noch durch das Gastgewerbe. Dort liegt der Beschäftigungsindikator im April mit –34,5 Punkten nach wie vor auf einem sehr tiefen Niveau. Er habe sich seit dem ersten Quartal sogar verschlechtert, so die KOF. Immerhin gebe es einige wenige Gastrobetriebe, die mit einer Verbesserung der Beschäftigungslage rechnen. (SDA/gif)

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