Mega-Hype um seltene Münzen
Diese Goldvreneli werden auf eine Million Franken geschätzt

Mehrere rare und äusserst wertvolle Schweizer Goldmünzen könnten im Oktober an Auktionen den Besitzer wechseln. Wir stellen die seltenen Goldvreneli und weitere Raritäten vor.
Publiziert: 10.10.2025 um 14:47 Uhr
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Aktualisiert: 10.10.2025 um 15:30 Uhr
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Ein Goldvreneli von 1897 aus Gondogold.
Foto: ZVG

Darum gehts

  • Seltene Schweizer Goldmünzen werden in Zürich versteigert, darunter wertvolle Vreneli
  • Berner 20-Dukaten-Stück von 1681 gilt als wertvollste Münze der Auktion
  • Fünf Goldmünzen haben einen geschätzten Gesamtwert von über einer Million Franken
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Reto Zanettin
Cash

Eine Reihe seltener Schweizer Münzen aus Gold steht im Oktober in Zürich zur Auktion, darunter Vreneli aus dem 19. Jahrhundert. Als am wertvollsten gilt jedoch eine Berner 20-Dukaten-Münze von 1681 – Schätzpreis 500’000 Franken. Die Münze sei das höchste von offizieller Seite ausgegebene und mit einem eigenen Stempel geprägte Nominal, das einer der Schweizer Kantone vor der Vereinigung zum Bundesstaat herausgegeben habe, teilt das Auktionshaus Sincona mit, das die Versteigerung durchführt.

Neben dem Berner 20-Dukaten-Stück können zahlungskräftige Liebhaber eine der angebotenen Bundesmünzen ersteigern. Deren Wert wird auf zwischen 75’000 und 180’000 Franken geschätzt. Zum Vergleich: Nicht derart besondere Stücke, beispielsweise die in hoher Auflage erschienenen Vreneli der Jahrgänge 1947 und 1949, kosten im Handel weniger als 1000 Franken. Selbst wenn sie nie im Umlauf waren und nur kleinste Spuren aufweisen, die im Herstellungsprozess entstanden sind.

Artikel von Cash.ch

Dieser Artikel wurde erstmals auf Cash.ch publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.cash.ch.

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Das nach den Expertenschätzungen wertvollste Stück unter den Bundesmünzen ist ein 20-Franken-Goldvreneli des Jahres 1897. Es wird mit 180’000 Franken veranschlagt. Das Spezielle: Die Münze ist aus sogenanntem Gondogold gefertigt, aus Gold also, das aus dem einstigen Bergwerk in Gondo im Kanton Wallis stammt. Nur 29 Stück wurden geprägt. Zudem seien wohl einige Exemplare verloren gegangen oder sogar eingeschmolzen worden, heisst es. Den Angaben des Auktionskatalogs zufolge ist diese Münze jedenfalls «von grösster Seltenheit».

Die Geschichte einer Münze ist mitentscheidend

Drei weitere Geldstücke, welche die Eidgenossenschaft einst herstellte, werden angeboten: Eine 20-Franken-Helvetia-Münze des Jahres 1887 wird von den Numismatikern auf 150’000 Franken geschätzt. Die Auflage sei mit 176 Exemplaren winzig und mache die Münze zu einer der «ultimativen Raritäten» unter den Schweizer Bundesmünzen. Es handelt sich nicht um eines der klassischen Goldvreneli. Im Unterschied zu diesen zeigt etwa die Bildseite den Kopf der Libertas, die für Freiheit steht.

Ebenfalls auf 150’000 Franken wird das «Stirnlockenvreneli» aus dem Jahr 1897 geschätzt. Diese Münze ist eine Probeprägung und laut den Experten eine der «ganz grossen und klassischen Raritäten der Schweizer Numismatik». Sie hat eine eigene Geschichte: Ende des 19. Jahrhunderts wollte der Bundesrat neue 20-Franken-Münze gestalten lassen und schrieb einen Wettbewerb aus. 21 Entwürfe gingen ein.

Das «Stirnlockenvreneli», eine Probeprägung, zählt zu den Raritäten der Schweizer Numismatik.
Foto: ZVG

Doch auch nach dem Entscheid der zuständigen Kommission blieben Zweifel an der Gestaltung der vorliegenden Probeprägungen. Ein Bundesratsmitglied störte sich just an der Haarlocke in der Stirn der abgebildeten Frau. Sie verleihe «dem Frauenzimmer ein frivoles Aussehen», was der Würde einer Symbolfigur des Landes nicht angemessen sei, soll er befunden haben. Also wurde die Gestaltung angepasst, bevor die Menge von 400’000 Stück hergestellt wurde. Die zuvor angefertigten zwölf Münzen der Probeprägung blieben erhalten – eine von ihnen kommt nun unter den Hammer.

Auch die Probe eines 1911 angefertigten 10-Franken-Goldvreneli wird versteigert. Der Schätzwert des als grosse Seltenheit eingestuften Stücks beläuft sich auf 75’000 Franken.

Total bringen es die fünf angebotenen Goldmünzen auf einen Wert von über einer Million Franken – eine konservative Schätzung, wie die Experten von Sincona sagen. Sie gehen davon aus, dass die Zuschlagspreise höher liegen werden.

Ausschlaggebend dafür, dass Exemplare wie diese für die Versteigerung ausgewählt worden seien, sei allerdings «nicht primär ihr Wert, sondern entweder ihr geschichtlicher Hintergrund, ihre Einmaligkeit oder ihre prachtvolle Erhaltung», sagt Jürg Richter, Inhaber und Geschäftsführer von Sincona. Gewissheit über die Präferenzen und die Zahlungsbereitschaft der Münzliebhaber wird es an der Versteigerung in der letzten Oktoberwoche geben.

Hier wird das neue Goldvreneli hergestellt
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Gestalterin Chiara Principe:Hier wird das neue Goldvreneli geprägt
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