Maestrani auf Expansionskurs – kürzlicher Kauf von Chocolat Ammann
Schweizer Schoggi-Firma schnappt sich belgischen Praliné-Produzenten

Der St. Galler Schokoladenhersteller Maestrani übernimmt den belgischen Pralinenhersteller Delafaille. Damit treiben die Flawiler ihre Expansionspläne weiter voran. Erst im Mai sorgten sie für einen Paukenschlag im hiesigen Schoggi-Geschäft.
Publiziert: 19.06.2025 um 20:04 Uhr
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Aktualisiert: 19.06.2025 um 20:30 Uhr
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Die Maestrani Schweizer Schokoladen AG aus Flawil SG hat einen weiteren Konkurrenten übernommen.
Foto: Chocolarium Maestrani

Darum gehts

  • Schweizer Schokoladenhersteller Maestrani übernimmt belgischen Pralinenhersteller Delafaille
  • Maestrani erweitert Produktpalette und stärkt internationales Geschäft durch Übernahme
  • Maestrani kaufte im Mai 2025 den Schokoküsse-Hersteller Chocolat Ammann
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Michael HotzRedaktor Wirtschaft

Welches Land hat die beste Schoggi? Für Schweizer ist klar: natürlich wir. Weltweit geniesst aber auch jene aus Belgien grosses Ansehen – dank eher dunklerer Schokolade und Pralinés. Die Schweiz ist dagegen das Land der Milchschoggi.

Jetzt finden die beiden Welten zusammen. Denn die Maestrani Schweizer Schokoladen AG aus Flawil SG übernimmt den belgischen Pralinenhersteller Delafaille. Die Transaktion erfolge im Rahmen einer Nachfolgeregelung, heisst es in einer gemeinsamen Medienmitteilung der beiden Familienunternehmen. Details zu den getroffenen Vereinbarungen – also beispielsweise den Kaufpreis – behalten die zwei Firmen für sich.

Delafaille macht als eigenständiges Unternehmen weiter

Maestrani, bekannt für die Minor-Prügeli und die Munz-Schoggistängeli, verbreitet mit der Übernahme seine Produktepalette. Delafaille stellt an seinem Standort in Beveren nahe Antwerpen belgische Pralinés und Truffes her. Zum Deal gehört auch die Delafaille-Tochter Ostrapack, die im tschechischen Ostrava die Verpackungen für die Belgier produziert. 

Den 1999 gegründeten Praliné-Produzenten will die neue Schweizer Besitzerin als eigenständiges Unternehmen mit Sitz in Belgien weiterführen. «Zwei Länder, zwei Stärken – vereint unter einem Dach», wird Maestrani-CEO Christoph Birchler in der Mitteilung zitiert. Und weiter: «Damit schaffen wir neue Chancen für unser internationales Geschäft und setzen ein klares Zeichen für nachhaltiges Wachstum.»

Zweite Übernahme innert Kürze

Auf Expansionskurs ist der Ostschweizer Familienbetrieb schon seit einigen Jahren. 2022 schnappte er sich die Genfer Praliné-Marke Avelines. Und im vergangenen Mai kaufte Maestrani die Chocolat Ammann aus Heimberg BE. Damit sicherten die St. Galler den Fortbestand der Berner Marke, die sich mit ihren Schokoküssen einen Namen gemacht hat. Durch die Übernahme wird jedoch die gesamte Belegschaft der Ammann-Fabrik in der Nähe von Thun BE entlassen. 18,4 Vollzeitstellen gehen dort verloren. Denn die Produktion von Chocolat Ammann zieht bis Mitte August nach Flawil an den Maestrani-Hauptsitz um. 

Dadurch endete auch der Ausflug von Eric von Graffenried (64) in die Schoggiwelt. Der Promi-Anwalt, der sich 2018 mit der Übernahme der Ammann-Schokoladenfabrik einen Traum erfüllte, ist eine schillernde Figur. Er stammt aus einer einflussreichen Patrizier-Familie aus Bern. Und ist ein entfernter Cousin des Berner alt Stapis Alec von Graffenried (62). 

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