Darum gehts
- Les Ambassadeurs schliesst Luxus-Uhrengeschäft in Luzern, 40 Angestellte verlieren Job
- Uhrenmarken setzen zunehmend auf eigene Boutiquen statt Fachhandel
- Filiale in Zürich wird geschlossen, 13 Mitarbeiter in Genf entlassen
Schweizer Uhrenverkäufer machen harte Zeiten durch. Selbst im Tourismus-Hotspot Luzern, wo täglich Hunderte Reisende die Läden besuchen. Und sich für ein Souvenir aus dem Uhrenland Schweiz interessieren. Im Sommer hat die Luzerner Traditionsbijouterie Gübelin 30 Angestellte entlassen. Jetzt schliesst auch der traditionsreiche Luxus-Händler Les Ambassadeurs sein Geschäft in Luzern.
Am 15. November lässt der Laden am Kapellplatz die Gitter für immer runter, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet. 40 Angestellte verlieren ihren Job. Verwaltungsratspräsident Renato A. Vanotti spricht von seinem «schwersten Moment in 30 Jahren». Ein Konkurs sei es aber nicht, betont er – alle Verpflichtungen könnten erfüllt werden.
Vanotti ist Präsident der Excellence Holding in Rapperswil-Jona SG, zu der Les Ambassadeurs gehört. Er hat die letzten Monate verzweifelt nach neuen Geldgebern gesucht. Das wurde nötig, weil der bisherige Besitzer nicht länger gewillt ist, frisches Kapital in das Unternehmen zu pumpen. Hoffnungen auf einen Neuanfang haben sich nun zerschlagen.
Auch in Genf und Zürich ist Schluss
Schon im Sommer wurde bekannt, dass das die noble Les-Ambassadeurs-Filiale an der Zürcher Bahnhofstrasse geschlossen wird. Der Laden an der Rue du Rhône in Genf ist bereits geschichte. 13 Angestellte haben ihre Arbeit verloren. Der Untergang kam schleichend: Erst explodierten in Zürich die Mietpreise, dann brach das Geschäft ein.
Gleichzeitig zogen sich immer mehr Uhrenmarken aus dem Fachhandel zurück und setzten auf eigene Boutiquen. Selbst der Plan, in Zürich und Luzern an weniger exklusiven Standorten und in kleinerem Rahmen ein Geschäft mit dem Fokus auf unabhängige Marken der sogenannten Haute Horlogerie zu führen, ist gescheitert.