Darum gehts
- Lufthansa erwägt Boeing-Käufe über Schweiz abzuwickeln, um US-Handelsbilanzdefizit zu reduzieren
- Swiss-CEO verhandelte mit Bundesräten in Washington über mögliche Lösungen
- Lufthansa plant Anschaffung von 100 Boeing-Flugzeugen im Wert von 21 Milliarden Franken
Swiss-CEO Jens Fehlinger (44) hat in Washington vor einer Woche Karin Keller-Sutter (61) und Guy Parmelin (64) getroffen. Den 39-Prozent-Zollhammer von Donald Trump (79) konnten aber weder die Schweizer Wirtschaftsvertreter noch die Bundesräte verhindern. Jetzt sickert durch, was Fehlinger der Schweizer Landesregierung angeboten hat.
Laut einem Bericht des «Tagesanzeiger» erwägt der Swiss-Mutterkonzern Lufthansa, künftige Boeing-Käufe über die Schweiz abzuwickeln. Dies könnte dazu beitragen, das amerikanische Handelsbilanzdefizit mit der Schweiz – im ersten Halbjahr 2025 betrug dieses 48 Milliarden Franken – zu reduzieren. Ein buchhalterisches Buebetrickli, das den US-Präsidenten womöglich milde stimmen könnte.
Das sagen Lufthansa und die Swiss
Der Lufthansa-Konzern plant in den nächsten sieben Jahren die Anschaffung von etwa 100 Boeing-Flugzeugen im Wert von rund 21 Milliarden Franken. Eine Abwicklung dieser Käufe über die Schweiz hätte keinen direkten Einfluss auf die Swiss oder die Passagiere – die neuen Flugzeuge würden anschliessend nach Deutschland und an die Lufthansa gehen, schreibt der «Tagesanzeiger» weiter. Zusätzliche Boeing-Käufe, wie zuletzt in den Medien spekuliert, sollen allerdings vom Tisch sein.
Gegenüber der Zeitung liess die Swiss verlauten, Fehlinger habe in den USA «unter anderem Rahmenbedingungen im Hinblick auf Flugzeugimporte erörtert und mögliche Optionen besprochen – für die Lufthansa Group, für die Swiss sowie für die USA und US-amerikanische Unternehmen».
Die Lufthansa teilte mit, sie sei «selbstverständlich an einem nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg der Swiss und entsprechend an einer prosperierenden Schweizer Volkswirtschaft interessiert».