Die SBB wollen ihre Bahnhöfe auf Vordermann bringen. Mehr Shopping-Center, weniger triste Bahnhofshalle, so die Devise. Damit möchten die SBB mehr kaufkräftige Konsumenten anlocken. Und entsprechend höhere Mietzinseinnahmen generieren.
Dabei gehen die SBB über die Bücher. Wo heute vor allem Migros und Coop eingemietet sind, werden bald wohl auch Lidl und Aldi mitmischen. Für den Bahnhof von Morges VD haben die SBB den ersten Vertrag mit dem Discounter Lidl abgeschlossen, wie die Aargauer Zeitung berichtet.
Kein Bahnhofszuschlag
Der genaue Eröffnungstermin ist noch nicht bekannt. Fest steht aber die Verkaufsfläche: 1000 Quadratmeter. Das reicht aus, um mehr als den üblichen Bedarf von Reisenden anzubieten. «Wir bieten in Morges das gesamte Lidl-Sortiment an. Zu Preisen wie in ganz normalen Filialen», sagt Lidl-Sprecherin Corina Milz zu BLICK.
Jürg Stöckli, Leiter des Bereichs Immobilien bei den SBB, sagte der «Aargauer Zeitung», dass es durchaus denkbar sei, dass künftig weitere Aldi- und Lidl-Filialen in Bahnhöfen eröffnet werden.
Kommt auch Amazon?
Damit nicht genug: In der SBB-Teppichetage denkt man noch einen Schritt weiter. Pendler sollen in Schweizer Bahnhöfen bald schon beim US-Onlinegiganten Amazon shoppen können. «Wir möchten Amazon gerne in der Schweiz und bei uns in den Bahnhöfen haben», sagt er im Zeitungsbericht.
Die Idee dazu hatten offenbar nicht etwa die geschäftstüchtigen Amis. Die SBB sind auf Amazon zugegangen und mit ihrer Avance offenbar auf offene Ohren gestossen.