Darum gehts
- Spar Schweiz ermöglicht Zahlungen mit Kryptowährungen in über 100 Filialen
- Krypto-Zahlungen sind kostengünstiger und ähneln Twint-Transaktionen
- DFX verlangt nur 0,2 Prozent Gebühr pro Transaktion von Spar
Spar Schweiz befindet sich aktuell in Übernahmeverhandlungen. Noch ist unklar, wer den Schweizer Ableger der südafrikanischen Detailhandelskette übernimmt.
Wer auch immer es ist: Zumindest in Sachen Zahlungen übernimmt man ein Unternehmen, das sehr modern aufgestellt ist. Denn seit Kurzem können Spar-Kunden ihre Einkäufe mit Kryptowährungen bezahlen, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet.
In über 100 Filialen ist das neue System bereits verfügbar. Laut einem Spar-Sprecher wird es täglich genutzt, obwohl noch keine Werbung dafür gemacht wurde.
Nur 0,2 Prozent Gebühr
Die Zahlungsmethode ist simpel: An der Kasse informiert der Kunde den Verkäufer, scannt einen QR-Code mit seiner Krypto-Wallet und löst die Transaktion aus. Der Vorgang ähnelt einer Twint-Zahlung.
Für Spar bringt das System aber erhebliche Kostenvorteile. «Krypto-Zahlungen sind deutlich günstiger als Zahlungen mit Kreditkarten, Debitkarten oder Twint – es fallen rund zwei Drittel weniger Kosten an», erklärt ein Spar-Sprecher.
Die technische Lösung stammt von der Zuger Firma DFX. Die Implementierung war laut DFX einfach, aber weil Spar zwei verschiedene Kassensysteme braucht, brauche die Einführung in allen Filialen noch Zeit.
Die hohen Gebühren herkömmlicher Zahlungssysteme sind für Detailhändler ein grosses Problem. Der Branchenverband Swiss Retail Federation hat sogar Anzeige gegen Twint wegen unangemessen hoher Gebühren erstattet. DFX verlangt von Spar nur 0,2 Prozent Gebühr pro Transaktion. Kunden zahlen nichts, wenn sie den Frankencoin verwenden, einen an den Franken gekoppelten Stablecoin. Auch andere Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether werden akzeptiert.
Springen auch Migros, Coop und Co. auf Krypto-Zug auf?
Andere grosse Händler dürften die Entwicklung genau beobachten. Wenn Coop, Migros und andere nachziehen, könnte das den Druck auf herkömmliche Zahlungssysteme erhöhen, ihre Gebühren zu senken.
Die «NZZ am Sonntag» berichtet auch, dass die Schweizer Kryptobranche die Behörden drängt, die strengen Vorschriften für Stablecoins zu lockern.