Verkauf von 363 Filialen mit 3000 Angestellten
Südafrikanische Spar-Besitzer verhandeln mit Schweizer Interessent

Die südafrikanische Spar-Gruppe hat im Verlauf ihrer Halbjahresmedienkonferenz Einblick in die Zahlen von Spar Schweiz gewährt – und Hinweise auf die potenziellen Käufer gegeben.
Publiziert: 04.06.2025 um 11:41 Uhr
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Aktualisiert: 04.06.2025 um 13:19 Uhr
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Spar Schweiz steht zum Verkauf.
Foto: keystone-sda.ch
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Die Meldung Ende Mai war der Knall im Schweizer Detailhandel: Spar Schweiz steht zum Verkauf. Betroffen sind insgesamt 363 Filialen und über 3000 Mitarbeitende, zählt man Spar Schweiz und alle belieferten Läden zusammen. 

Spekulationen kochten hoch. Jetzt äussert sich erstmals die Eigentümerin, die südafrikanische Spar Group, zum Verlauf der Verkaufsgespräche. Aktuell befinde man sich in Verhandlungen mit einer «etablierten lokalen Investmentgesellschaft», sagte CEO Angelo Swartz (43) am Mittwoch an der Halbjahresmedienkonferenz in Durban (Südafrika). Diese Gesellschaft in der Schweiz sei für ihre «umfassende Marktkenntnis und erfolgreiche Erfahrung im Asset- und Unternehmensmanagement» bekannt.

Deutlich rückläufige Zahlen bei Spar Schweiz

Schlechte Geschäftszahlen von Spar Schweiz sowie eine strategische Neuausrichtung bei Spar Südafrika seien der Grund für den Verkauf, heisst es. Im ersten Halbjahr per Ende März sank der Umsatz von Spar Schweiz um 5,1 Prozent auf 353 Millionen Franken, der operative Verlust betrug 2,4 Millionen Franken. 

Swartz gab als Gründe dafür steigende Personal- und Energiekosten sowie ein hartes Geschäftsumfeld in der Schweiz wegen «mehr Konkurrenz und steigenden Lebenshaltungskosten» an. Der Margendruck habe eine aggressive Preisstrategie erfordert. Zudem habe eine Cyberattacke im März eine negative Auswirkung auf den Gewinn in Höhe von rund 2,5 Millionen Franken verursacht – 900'000 Franken Verkaufsverlust und 1,6 Millionen Franken Zusatzkosten. «Die Kundenfrequenz im Einzelhandel hat sich immerhin stabilisiert, jedoch werden kleinere Formate gegenüber Hypermärkten bevorzugt», fügt Swartz noch an.

Spar Group COO Megan Pydigadu (50) verantwortet den Ausstieg aus der Schweiz operativ. Sie gab in der Fragerunde keine näheren Details zum Käufer an und wollte sich auch nicht auf einen Zeitpunkt für die Ankündigung festlegen. «Die exklusiven Gespräche sind schon weit fortgeschritten», hält sie lediglich fest.

Auf Blick-Anfrage meldet sich der deutsche Riese Detailhandelsriese Rewe, der als möglicher Käufer galt, mit einem klaren Dementi. Migros und Coop waren laut dem Verkäufer von vornherein nicht unter den Interessenten, für die anderen etablierten Detailhändler dürfte ein Kauf ebenso wenig infrage kommen. 

Klar ist: Die Marke Spar soll in der Schweiz bestehen bleiben. «Wir werden das Unternehmen auf die für Mitarbeitende und Lieferanten bestmögliche Weise veräussern», verspricht Pidygadu. Interesse dürften bestehende Marktteilnehmer bestenfalls an einzelnen Standorten und Spar-Franchisenehmern haben. Ein Verkauf steht jedoch nur als Ganzes im Raum.

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