So erklärt Baume-Schneider die höheren Prämien
1:19
Anstieg von über 4 Prozent:So erklärt Baume-Schneider die höheren Prämien

Fast 400 Franken monatlich pro Kopf
Prämien steigen um 4,4 Prozent!

2026 steht der nächste Sprung bei den Krankenkassenprämien an. Der Anstieg beträgt schweizweit 4,4 Prozent. Das gab Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider an einer Medienkonferenz bekannt.
Publiziert: 00:02 Uhr
|
Aktualisiert: vor 9 Minuten
Teilen
Kommentieren
1/4
SP-Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider informierte am Dienstag über die neuen Krankenkassen-Prämien für das Jahr 2026.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Krankenkassenprämien steigen 2026 erneut – um 4,4 Prozent
  • Mittlere Monatsprämie beträgt 393.30 Franken
  • Einzig in Zug sinkt die Prämienlast
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_1047.JPG
Ruedi StuderBundeshaus-Redaktor

Die Zahl ist heftig: 2026 muss jeder Einzelne im Schnitt 4720 Franken für die Krankenkassenprämien berappen – vom Baby bis zur Seniorin. Der Prämienschub beträgt schweizweit 4,4 Prozent, wie SP-Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider (61) an einer Medienkonferenz bekannt gab.

Die mittlere Monatsprämie steigt neu auf 393.30 Franken. Das sind monatlich 16.60 Franken mehr als bisher. Für Erwachsene ab 26 Jahren beträgt die Prämie 465.30 Franken. Junge Erwachsene bezahlen 326.30 Franken und Kinder 122.50 Franken.

Dabei gibt es grosse Unterschiede zwischen den Kantonen. Je nach Kanton steigen die Prämien um 3 bis 7,1 Prozent an. Einzig in Zug sinkt die Prämienlast um 14,7 Prozent. Der Kanton schwimmt im Geld und übernimmt daher nahezu alle Kosten für stationäre Spitalbehandlungen seiner Bevölkerung. Ohne den Ausreisser Zug würde der Anstieg schweizweit 4,6 Prozent ausmachen.

Das sind die Kostentreiber

Grund für den Prämiensprung sind die stets steigende Gesundheitskosten. 52 Milliarden Franken kostete die obligatorische Grundversicherung im Jahr 2023. Dieses Jahr dürften es über 55 Milliarden sein.

Verschiedene Kostentreiber sind dafür verantwortlich:

Alterung

Die demografische Entwicklung der Gesellschaft sorgt für Mehrkosten. Insbesondere der Anteil älterer Menschen nimmt zu. Die höhere Lebenserwartung sei erfreulich, so Baume-Schneider. Der Demografie-Effekt macht im Schnitt etwa 0,6 Prämien-Prozentpunkte aus.

Medizinischer Fortschritt

Ein Kostentreiber ist der medizinische Fortschritt. Dieser ermöglicht immer bessere und innovativere, aber oft auch teurere Behandlungsmethoden mit kostspieligen Medikamenten.

Mengenausweitung

Die Gesundheitskosten nehmen nicht nur wegen des Bevölkerungswachstums zu, sondern auch, weil pro Kopf mehr Leistungen – insbesondere ambulante Behandlungen oder Arzneimittel – in Anspruch genommen werden. Die Leute würden öfter zum Arzt gehen als früher, so Baume-Schneider. «Diese Entwicklung müssen wir im Auge behalten.» Eine Überversorgung müsse man verhindern.

Ambulantisierung

Die Verlagerung von stationären Behandlungen in den ambulanten Bereich schreitet weiter voran. Das ist eigentlich gut, weil ambulante Behandlungen günstiger sind. Im Moment bedeutet dies für die Prämienzahlenden trotzdem höhere Kosten, dass die Kantone ambulante Behandlungen nicht mit finanzieren. Das wird sich erst ab 2028 ändern, wenn für ambulante und stationäre Behandlungen ein einheitlicher Kostenschlüssel gilt.

Teuerung

Die Folgen der Teuerung sind weiterhin spürbar, da diese im Gesundheitswesen meist erst mit Verspätung abkommt. Höhere Tarife müssen zuerst neu verhandelt werden. Auch höhere Energie-, Miet- und Lohnkosten schlagen sich in höheren Ausgaben nieder.

Kostendämpfende Massnahmen vorantreiben

Angesichts der steigenden Kosten ist für Baume-Schneider zentral, kostendämpfende Massnahmen voranzutreiben. Ein runder Tisch mit den Gesundheitsakteuren soll noch dieses Jahr Entscheide bringen, mit welchen 300 Millionen Franken eingespart werden sollen.

Hier gibt's die Medienkonferenz zum Nachlesen:

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen