Darum gehts
- Krankenkassenprämien steigen 2026 um 4 Prozent, moderater als in Vorjahren
- Steigende Gesundheitskosten und höhere Spitaltarife treiben Prämien weiter nach oben
- Durchschnittliche Monatsprämie 2025 beträgt 378.70 Franken, 21.60 mehr als Vorjahr
Gibts im kommenden Jahr erneut einen Prämienschock? Offenbar fällt dieser weniger heftig aus als in den Vorjahren. Denn geht es nach den Berechnungen von Comparis, steigen 2026 die Prämien der Grundversicherungen durchschnittlich um 4 Prozent. Damit fiele der Kostenanstieg für Haushalte moderater aus als in den vorangegangenen Jahren. Nach den Prämienschocks im 2023 (6,6 Prozent), 2024 (8,7%) und 2025 (6%) haben die Krankenkassen offenbar wieder genug Reserven, kommentiert Felix Schneuwly (64), Gesundheitsexperte beim Vergleichsdienst, den Anstieg.
Laut Comparis-Mitteilung basiert die Prognose auf steigende Gesundheitskosten, höheren Spitaltarifen und Kosten durch die Umsetzung der Pflegeinitiative. «Jüngstes, sehr teures Beispiel sind die Abnehmspritzen», sagt Schneuwly. Der Leistungskatalog der Grundversicherung werde stetig ausgebaut. Zudem arbeiten viele Spitäler defizitär. «Sie verlangen höhere Tarife für ihre ambulanten und stationären Leistungen», so der Experte. «Das alles treibt die Prämien weiter nach oben.»
Daten des Bundes warnen vor
Kürzlich veröffentlichte Daten des Bundesamts für Gesundheit (BAG) gelten als wichtiger Indikator für bevorstehende Prämienerhöhungen im Folgejahr. Im ersten Quartal 2025 stiegen die Kosten in der obligatorischen Grundversicherung um 4,9 Prozent im Vorjahresvergleich. Im Schnitt zahlen die Versicherer pro Person 4754 Franken für Spitäler, Arztbehandlungen, Labor- oder Spitex-Leistungen. Ein Zuwachs von 223 Franken gegenüber dem Vorjahr. Ein Anstieg der Krankenkassenprämien in der Höhe der Comparis-Berechnungen deutete sich folglich bereits an.
Zur Erinnerung: Im laufenden Jahr muss jeder Einzelne im Schnitt mehr als 4500 Franken für die Krankenkassenprämien berappen. Die mittlere Monatsprämie beträgt 378.70 Franken. Das sind monatlich 21.60 Franken mehr im Vorjahr. Klarheit über den Anstieg der Krankenkassenprämien erhalten die Versicherten Ende September. Dann informiert der Bundesrat, ob statt dem Prämienschock nur ein Schöckchen bevorsteht.