Darum gehts
- Glarner Landsgemeinde in «National Geographic» vorgestellt
- Sprachbarriere erschwerte Erklärung von Begriffen wie Memorialsantrag und Landammann
- 84 Millionen Leser weltweit erreicht das renommierte Kultur- und Naturmagazin
84 Millionen Leserinnen und Leser auf der ganzen Welt erreicht das renommierte Kultur- und Naturmagazin «National Geographic». Wer darin erwähnt wird, bekommt definitiv internationale Aufmerksamkeit. Die grosse Ehre hatte kürzlich ein spezieller Traditionsanlass der Schweiz: die 700-jährige Glarner Landsgemeinde.
Die bebilderte Reportage ist seit Ende Juni online. Am 4. Mai besuchten Journalistin Nadia Beard und Fotograf Davide Monteleone den Zaunplatz in Glarus – ganz zur Freude der Region. Landammann Kaspar Becker hat die Journalisten begleitet. Die Zusammenarbeit sei lustig gewesen, sagt er gegenüber dem SRF.
Landsgemeinde bald wie der Äscher?
Gleichzeitig machte es die Sprachbarriere aber gar nicht so einfach. «Viele Wörter gibt es im Englischen gar nicht. Memorialsantrag, Landsgemeinde, Landammann – das müssen Sie alles erklären. Das war streng», meint Becker. Die Journalistin hätte bestimmt schon einfachere Texte verfassen müssen. Für den Landammann ist aber klar: «Die Reportage macht uns stolz und zeigt, dass wir hier etwas Wunderbares haben, dem wir Sorge tragen müssen.»
Es ist nicht das erste Mal, dass die Ostschweiz im «National Geographic» abgebildet wird. Vor zehn Jahren prägte das Restaurant Äscher die Titelseite eines Buches mit 225 Traumdestinationen. Die Folgen? Die Beiz im Alpstein ging viral und ist heute eines der berühmtesten Ausflugsziele der Schweiz.
Landammann Becker hofft nicht, dass es im Glarnerland zum selben Phänomen kommt. «Das wäre kontraproduktiv», meint er zum SRF. «Aber ehrlich gesagt, glaube ich auch nicht, dass die Landsgemeinde zu einem Disneyland verkommt.»