Darum gehts
- Klöntal wird an drei Sonntagen im Sommer autofrei
- Verkehrsberuhigung im beliebten Naherholungsgebiet soll nachhaltigen Tourismus fördern
- Fahrverbot gilt jeweils am letzten Sonntag im Juni, Juli und August
Die Glarner Landsgemeinde hat entschieden: Das Naherholungsgebiet Klöntal wird ab 2026 an drei Sonntagen autofrei bleiben. Konkret gilt das Fahrverbot für Motorfahrzeuge jeweils am letzten Sonntag im Juni, Juli und August und von 7 bis 19 Uhr.
Der Antrag wurde stark debattiert, es herrschte offenbar grosse Uneinigkeit. Mehrere Änderungsanträge aus dem linken und rechten politischen Lager wurden vorgebracht. Letztlich aber wurde die unveränderte Version, wie oben dargelegt, von der Landsgemeinde angenommen.
Es geht um Verkehrsberuhigung
Nebst der Debatte um eine Beteiligung des Kantons an Privatschulkosten war dies das Traktandum, das auch ausserhalb des Kantons am meisten Interesse weckte. Aus gutem Grund: Die schöne Naturlandschaft des Glarner Klöntals lockt seit über 100 Jahren Touristen in die Region.
Genau darin liegt aber auch das Problem: Gerade an sonnigen Sommertagen ist der Klöntalersee inzwischen komplett überlaufen. Auf dem Parkplatz hat es trotz happigen Preisen schon am Mittag oft keine Plätze mehr, der Zugang ist dann nur noch per Bus oder Velo möglich.
Um den Verkehr im Klöntal zu entlasten, forderten die Jungen Grünen schon 2022 acht autofreie Sonntage, so genannte «Slow Sundays». Dieser Vorstoss wurde von der Landsgemeinde gutgeheissen. Die Ausarbeitung der Verkehrsberuhigung sah jedoch nur noch drei autofreie Sonntage vor. Für die Grünen war das OK: Es gehe nicht um die Anzahl autofreier Tage, sondern um Platz für neue Lösungen zur Verkehrsentlastung, so Sven Keller von den Jungen Grünen an der Landsgemeinde.
Die «Slow Sundays» decken sich mit der Tourismusstrategie 2030+, die das Glarnerland – und damit auch das Klöntal – als einfach erreichbares Reiseziel positioniert, jedoch Wert auf nachhaltigen, naturnahen Tourismus legt.
Die Bedenken von Beizern fanden keine Berücksichtigung. Zum einen, weil die Glarner selber an einem schönen autofreien Sonntag trotzdem zum Klöntalersee kommen würden. Dafür gibt es schliesslich auch einen verdichteten Busfahrplan.