Darum gehts
- Fed-Zinsentscheid, Tech-Giganten-Quartalszahlen und Trump-Xi-Treffen stehen bevor
- KI-Blase im Fokus: Fünf der «Magnificent Seven» veröffentlichen Quartalszahlen
- Trump und Xi treffen sich in Südkorea, Hoffnung auf Lösung im Handelsstreit
Es sind die vielleicht wichtigsten 24 Stunden für die Finanzmärkte in diesem Herbst. Los geht es um 14 Uhr Ortszeit (19 Uhr Schweizer Zeit) mit dem Zinsentscheid der amerikanischen Notenbank. Schluss ist dann, wenn US-Präsident Donald Trump (79) im Zoll-Showdown mit Chinas Staatschef Xi Jinping (72) verhandelt hat. Und dazwischen geht es auch noch um die KI-Blase. Die Nervosität steigt.
Notenbank hat entschieden: Powell senkt Zinsen erneut
Am Mittwochabend trat Fed-Chef Jerome Powell (72) vor die Presse. Der langjährige Notenbank-Boss verkündete die Senkung des Leitzinses um weitere 0.25 Prozentpunkte auf neu 3,75 bis 4 Prozent. Im September hatte er zum ersten Mal in diesem Jahr am Leitzins geschraubt und diesen um ebenfalls 0.25 Basispunkte gesenkt. Damit folgt Powell den Erwartungen der Analysten: Über 90 Prozent hatten auch im Oktober mit einer Senkung gerechnet. Trotzdem dürfte das Donald Trump (79) nur bedingt zufriedenstellen, fordert er doch seit Monaten grössere Zinsschritte.
In Zukunft werden weitere Zinssenkungen erwartet: Eine Befragung vom Oktober des amerikanischen Senders CNBC unter Ökonomen zeigt, dass nach dieser Zinssenkung 84 Prozent mit einer weiteren im Dezember rechnen. Laut Gerüchten könnte kurz vor Weihnachten gar eine doppelte Zinssenkung auf dem Tisch sein. 54 Prozent erwarten zudem eine dritte Senkung im Januar 2026. An der Pressekonferenz hat Powell jedoch nichts dergleichen angedeutet: Der Zentralbankrat habe diesbezüglich noch keine Entscheidung getroffen, sagte er. Im Gegenteil: Davon sei man noch weit entfernt und es werde derzeit heftig darüber diskutiert. Anleger zeigten sich enttäuscht: Sowohl der Dow Jones als auch der S&P 500 gaben im Anschluss an die Ankündigung leicht nach.
KI-Blase im Fokus
Fünf der «Magnificent Seven» – Microsoft, Alphabet, Meta, Amazon und Apple – veröffentlichen am Mittwoch und Donnerstag ihre Zahlen fürs dritte Quartal. Gemeinsam machen sie rund ein Viertel des US-Leitindex S&P 500 aus. Ihre Zahlen, ihre Prognosen, ihre Investitionspläne: Sie wirken wie tektonische Kräfte auf die Märkte. Gerade im aktuellen Umfeld, wo die Mehrheit der Experten von einer KI-Blase sprechen. Und die Angst vor einem Crash grassiert.
Fakt ist: Seit drei Jahren treibt die Hoffnung auf künstliche Intelligenz den Tech-Boom an. Rechenzentren werden ausgebaut, Chip-Deals abgeschlossen und viele Milliarden Dollar investiert. Doch die grosse Frage bleibt seit 2022 dieselbe: Wann schreiben die KI-Unternehmen tatsächlich Gewinne?
«Diese Woche entscheidet, ob die Rallye weitergeht oder eine Pause einlegt», warnte Talley Leger von der Wealth Consulting Group im Vorfeld. Gibts bei den «Magnificent Seven» positive Zahlen, wirkt sich das direkt auf die gesamte KI-Branche aus. Und umgekehrt.
Wie geht es den Schweizer Firmen? Was läuft an der Wall Street? Und wie entwickelt sich der Goldpreis? Wir halten dich über die neusten Entwicklungen an den Märkten auf dem Laufenden – hier im Liveticker.
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Trump vs. Xi Jinping: Kommt der Mega-Deal?
Und dann ist da noch die grosse Bühne der Geopolitik. Am Donnerstag (Ortszeit) trifft US-Präsident Donald Trump in Südkorea auf Chinas Staatschef Xi Jinping – das erste Spitzentreffen seit Trumps Rückkehr ins Weisse Haus. Die Erwartungen sind riesig – politisch wie wirtschaftlich. Denn Trump war es, der 2018 den US-Handelskrieg gegen China eröffnete. Und dieser jahrelange Zollkrieg hat beide Seiten Milliarden gekostet, die Versorgungsketten durcheinandergebracht und die Tech-Industrie verunsichert.
Anfang Woche sendeten beide Seiten vorsichtige Signale der Entspannung: Chinas Unterhändler sprach gar von einer «vorläufigen Einigung», Washington bestätigte «Rahmenbedingungen». Doch die grossen Streitpunkte neben den Zöllen bleiben vor Trumps und Xis Treffen: Chinas Dominanz und Exportbeschränkungen bei seltenen Erden, der Konflikt um Taiwan und der Vorwurf, China spiele eine Rolle in der Fentanyl-Krise in den USA.
Trump schwebt nun ein Mega-Deal mit China vor, der sämtliche Punkte lösen soll. Für die Märkte gilt: Gelingt ein umfassendes Abkommen – gerade im Bereich der Strafzölle und den seltenen Erden – wäre das ein Befreiungsschlag. Kommt es in Südkorea allerdings zur handelspolitischen Eskalation zwischen Amerika und China, könnten die Aktienkurse schnell nachgeben.
Dieser Artikel dient ausschliesslich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Die dargestellten Meinungen und Einschätzungen beruhen auf sorgfältiger Recherche, können jedoch nicht die individuelle Prüfung und Beratung durch Fachleute ersetzen. Börsenentwicklungen sind von vielen Faktoren abhängig und nicht vorhersehbar. Investitionen in Aktien, Kryptowährungen und andere Finanzprodukte bergen Risiken, einschliesslich des möglichen Verlusts des eingesetzten Kapitals.
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