Darum gehts
- Europäer boykottieren US-Produkte als Reaktion auf Trumps Strafzölle
- Ältere Menschen zeigen grösseren Ärger über US-Zölle als Jüngere
- 62 Prozent der Schweizer Befragten wollen US-Produkte vom Einkaufszettel streichen
Keine Lust mehr auf Coca-Cola, Mars, Nike und Co.: Von US-Produkten wollen über drei Fünftel der Konsumentinnen und Konsumenten in fünf europäischen Ländern aktuell wenig wissen. Der Verzicht ist eine Reaktion auf die US-Strafzölle von Donald Trump (78). Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Umfrage in der Schweiz, Deutschland, Österreich, Frankreich und Italien hervor. Durchgeführt hat sie das Marktforschungsinstitut Yougov im Auftrag des Onlinehändlers Galaxus bei 5263 Personen.
Deutliche Ressentiments zeigten die Befragten in der Schweiz, wo 62 Prozent der Umfrageteilnehmer im Zeitraum zwischen dem 22. April und dem 6. Mai Nike-Schuhe, Coca-Cola, McDonald's-Burger und Ähnliches vom Einkaufszettel streichen wollten. Ähnlich hoch war der Furor in Italien, Deutschland und Österreich. In Frankreich zeigten 53 Prozent «Made in USA» die kalte Schulter.
Europäische Produkte sind wieder beliebt
Im weiteren erbrachte die Umfrage, dass der Ärger über die USA bei den Älteren grösser ist. Während die unter 30-Jährigen die Zölle aus Übersee eher gelassen betrachteten, zeigten sich die älteren Semester über 60 deutlich erbost.
Je grösser der Ärger über die Zölle von US-Präsident Donald Trump, desto intensiver richtete sich das Interesse auf Produkte aus Europa. Ausgeprägt war das in der Schweiz und Österreich, wo 69 Prozent der Befragten angaben, sie würden europäische den US-Gütern vorziehen. Sogar noch höher fiel der Wert mit 70 Prozent in Italien aus.
Allerdings ist das mit einem grossen Aber versehen, wie Galaxus mitteilte. Sobald es ans Portemonnaie geht, schwindet die Entschlossenheit zu «Europe First». In der Schweiz erklärten gerade einmal 10 Prozent, dass sie für ein Nicht-US-Produkt einen höheren Preis akzeptieren würden. In Italien waren es 4 Prozent.