Darum gehts
- Luzern plant Erhöhung der Kurtaxen für Touristen ab 2026
- Neues Tourismusgesetz fokussiert auf digitale Transformation und Nachhaltigkeit
- Kurtaxe soll von 50 Rappen auf 1.10 Franken pro Person steigen
Mit 2,4 Millionen Logiernächten knackte Luzern 2024 einen neuen Rekord. Nie zuvor haben so viele Touristen den Kanton besucht. Und 2025 dürfte es im ähnlichen Stil weitergehen. Das sind gute Nachrichten für die lokalen Hoteliers und das dortige Gewerbe. Andererseits wird der Massentourismus in Luzern zum Problem für die lokale Bevölkerung.
Nun will Luzern handeln. Der Regierungsrat hat dem Kantonsrat am Dienstag das angepasste Tourismusgesetz zusammen mit dem neuen Leitbild vorgelegt, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet. Damit will der Innerschweizer Kanton eine Grundlage für die Ausrichtung und Entwicklung der Tourismusförderung schaffen. Den Schwerpunkt legt er laut Bericht auf digitale Transformation und Nachhaltigkeit.
Konkret: Der Kanton Luzern plant eine Erhöhung der Kurtaxen. Ab 2026 sollen Touristen fast doppelt so viel pro Übernachtung zahlen wie bisher. Statt 50 Rappen pro Person und Nacht dürften neu 1.10 Franken fällig sein. Das Ziel: zusätzliche Mittel für die Tourismusförderung zu generieren. Luzern rechnet mit jährlichen Mehreinnahmen von 1,3 Millionen Franken.
Kurtaxe kostet andernorts bis zu 7 Franken
Der zuständige FDP-Regierungsrat Fabian Peter betont gegenüber der «Luzerner Zeitung»: «Der Tourismus in Luzern soll auch künftig als Leuchtturm wirken – er trägt die attraktiven Lebens- und Wirtschaftsbedingungen des Kantons Luzern nach aussen und vereint dabei die Vielfalt unserer Region.»
Mit der Kurtaxen-Erhöhung bewegt sich Luzern im Schweizer Mittelfeld. Pro Person und Nacht kann die Gebühr in anderen Ferienorten schnell auch mal über 3 Franken kosten. In Montreux VD beispielsweise beträgt die Kurtaxe gar 7 Franken.
Luzern: Touristen schlafen auf öffentlichen Parkplätzen
In Bezug auf den Übertourismus, der in Luzern droht, dürfte die Erhöhung auf 1.10 Franken kaum Abhilfe schaffen. Letztes Jahr war die Stadt zuweilen derart voll, dass Touristen auf öffentlichen Parkplätzen übernachteten. Aber auch andere Schweizer Ferienorte kämpfen gegen die Touristenströme – mit unterschiedlichen Massnahmen, wie Blick 2024 vorgestellt hat.
Klar ist: Ein Geheimrezept gibt es nicht – oder es wurde noch nicht gefunden.