Interne E-Mail an Belegschaft
Amazon-Chef gesteht Stellenabbau wegen KI ein

Amazon erwartet KI-bedingte Veränderungen in der Bürobelegschaft. Laut CEO Andy Jassy werden in den nächsten Jahren weniger Büroarbeiter benötigt, während neue Arten von Arbeit entstehen. Der Konzern setzt verstärkt auf KI-Agenten zur Automatisierung von Aufgaben.
Publiziert: 09:05 Uhr
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Aktualisiert: 09:07 Uhr
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Künstliche Intelligenz wird laut Amazon die Jobs von Büroarbeitern übernehmen. (Archivbild)
Foto: TANNEN MAURY

Darum gehts

  • Amazon erwartet KI-bedingte Verringerung der Büroangestellten in den nächsten Jahren
  • KI-Agenten sollen eigenständig Aufgaben erfüllen und Arbeitsprozesse automatisieren
  • Amazon beschäftigt weltweit rund 1,5 Millionen Mitarbeiter, davon 350'000 Büroangestellte
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Amazon rechnet damit, dass Künstliche Intelligenz die Zahl der Büroangestellten verringert. «Wir werden weniger Leute brauchen, die heutige Jobs machen - und mehr Leute für andere Arten Arbeit», schrieb Amazon-Chef Andy Jassy in einer E-Mail an die Belegschaft. Es sei schwierig vorherzusagen, wie sich die Mitarbeiterzahl am Ende entwickeln werde. Aber «für die nächsten Jahre» sei zu erwarten, dass man wegen KI-Effizienzgewinnen weniger Büroarbeiter haben werde.

Amazon hat rund 1,5 Millionen Beschäftigte weltweit, von denen nach früheren Angaben etwa 350'000 Büroangestellte in verschiedenen Funktionen sind. Das «Wall Street Journal» schrieb, der Konzern rechne für die nächste Zukunft nicht mit weiteren grossen Kündigungswellen wie 2022 und 2023, sondern erwarte eher, dass freiwerdende Arbeitsplätze nicht wieder besetzen würden. Entlassungen seien aber auch nicht ausgeschlossen, hiess es unter Berufung auf informierte Personen.

Amazon setzt vor allem auf sogenannte KI-Agenten: Software, die eigenständig Aufgaben erfüllen kann. Diese Agenten könnten zum Beispiel Informationen aus dem Web und Datenquellen zusammenfassen, Software schreiben, Sprache übersetzen, und viele Aufgaben automatisieren, die Zeit kosteten, schrieb Jassy. «Agenten werden Team-Mitglieder sein, an die wir uns in verschiedenen Phasen unserer Arbeit wenden.» Er rief die Mitarbeiter auf, wann immer es geht mit KI zu experimentieren.

Darüber, wie stark Künstliche Intelligenz den Arbeitsmarkt verändern wird, wird bereits seit Jahren diskutiert. Zuletzt kündigte etwa der Musikstreaming-Marktführer Spotify an, dass Teams bei der Anforderung zusätzliche Mitarbeiter zunächst beweisen müssten, dass KI die Aufgaben nicht erfüllen kann. Und die Macher der Sprachlern-App Duolingo wollen mit Künstlicher Intelligenz nach und nach externe Beschäftigte ersetzen.

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