Inflation, Energiepreise und Krieg belasten
UBS schreibt im dritten Quartal weniger Gewinn

Die UBS erzielt im dritten Quartal 1,73 Milliarden US-Dollar Gewinn. Das ist deutlich weniger als im Vorjahresquartal – aber immerhin mehr als von Analysten erwartet.
Publiziert: 25.10.2022 um 06:56 Uhr
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Aktualisiert: 25.10.2022 um 10:05 Uhr

Die Grossbank UBS hat im dritten Quartal zwar wie erwartet unter den schwierigen Marktbedingungen gelitten und deutlich weniger verdient als im Vorjahr. Die Markterwartungen wurden dabei allerdings klar übertroffen.

Unter dem Strich verdiente die grösste Schweizer Bank im Sommerquartal 1,73 Milliarden US-Dollar, wie aus einer Mitteilung vom Dienstag hervorgeht. Dies sind knapp ein Viertel weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum, als die grösste Schweizer Bank noch über 2 Milliarden eingenommen hatte.

Vor Steuern erzielte die UBS einen Gewinn von 2,32 Milliarden Dollar, was einem Rückgang von knapp 20 Prozent entspricht. Die Schätzungen von Analysten gemäss AWP-Konsens wurden für den Berichtszeitraum auf allen Ebene und auch auf Divisionsebene zum Teil deutlich übertroffen.

UBS-CEO Ralph Hamers muss im dritten Quartal einen empfindlichen Gewinneinbruch vermelden.
Foto: Philippe Rossier
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Die UBS-Aktie legte zur Börseneröffnung am Dienstagmorgen denn auch kräftig zu und gewann im frühen Handel fast 5 Prozent. Der Gesamtmarkt (SMI +0,6 Prozent) notiert ebenfalls höher.

Kundensorgen wegen Krieg

Die Bank spricht in der Mitteilung von einem «guten Ergebnis in einem schwierigen Umfeld». Die Kunden machten sich allerdings nach wie vor Sorgen über die anhaltend hohe Inflation, die gestiegenen Energiepreise, den Krieg in der Ukraine und die Nachwirkungen der Pandemie, liess sich CEO Ralph Hamers (56) in der Mitteilung zitieren.

Die Erträge in den Monaten Juli bis September gingen im Vergleich zum Vorjahr denn auch um knapp 10 Prozent zurück und erreichten 8,24 Milliarden Dollar. Bei ebenfalls etwas tieferen Kosten (-6 Prozent) verschlechterte sich das Verhältnis von Kosten zu Erträgen – die für Banken wichtige Cost/Income-Ratio – auf 71,8 Prozent. Damit lag die Bank aber immer noch gut im selbst gesteckten Zielband von 70 bis 73 Prozent.

Schweizer Bank schlägt sich gut

Alle Sparten mussten im von Unsicherheit geprägten Umfeld einen Ertragsrückgang hinnehmen, wobei dieser in der Kernsparte der globalen Vermögensverwaltung (-4 Prozent) und im Schweizer Geschäft (-2 Prozent) jedoch sehr gering war. Das Investment Banking (-47 Prozent) und das Asset Management (-34 Prozent) litten hingegen stark unter den schwierigen Bedingungen.

Die verwalteten Vermögen nahmen wegen der fast weltweiten Rückschläge an den Finanzmärkten weiter ab. Insgesamt verwaltete die Bank per Ende September noch 3706 Milliarden Dollar – gut 200 Milliarden weniger als Ende Juni. Neue Gelder konnte die UBS trotz der allgemeinen Zurückhaltung an den Finanzmärkten hingegen weiter akquirieren. Analysten gehen davon aus, dass die UBS hier auf Kosten der Konkurrenz zulegte.

Im Kerngeschäft, in der globalen Vermögensverwaltung (Global Wealth Management), zog die UBS netto 17,1 Milliarden Dollar sogenannter gebührengenerierender Vermögen an. Auch im Asset Management gab es Neugeldzuflüsse von netto 17,9 Milliarden.

In Bezug auf den weiteren Jahresverlauf bleibt CEO Hamers wie üblich wenig konkret. Er gibt sich aber zuversichtlich, dass die UBS weiterhin «attraktive und nachhaltige Renditen» erzielen kann. Mit Blick auf das Risikomanagement und die Kosteneffizienz werde man dabei auch im vierten Quartal «diszipliniert» bleiben, sagte er.

Im Gesamtjahr 2022 will die Bank zudem Aktienrückkäufe über 5,5 Milliarden tätigen, wobei gemäss den Angaben aktuell bereits eigene Aktien für über 5 Milliarden erworben wurden. (SDA/sfa)

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