Im ersten Halbjahr
US-Zölle führen bei Audi zu massivem Gewinnbruch

Die Zölle von US-Präsident Trump, Kosten für den Konzernumbau und schwache Geschäfte in China haben den Gewinn von Audi im ersten Halbjahr einbrechen lassen. 1,3 Milliarden Euro nach Steuern bedeuten ein Minus von 37,5 Prozent, wie der Autobauer am Montag mitteilte.
Publiziert: 09:20 Uhr
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Aktualisiert: 12:01 Uhr
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Der Autobauer Audi litt im ersten Halbjahr unter den Trump-Zöllen. Der Gewinn brach ein.(Archivbild)
Foto: Daniel Löb
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Es ist bereits das dritte Mal in Folge, dass bei Audi das erste Halbjahr im Vorjahresvergleich deutlich schlechter ausfällt. Noch 2022 hatte der zum VW-Konzern gehörende Hersteller, zu dem auch Bentley und Lamborghini gehören, 4,4 Milliarden Euro Gewinn ausgewiesen.

Zudem senkt Audi auch die Prognose für das laufende Jahr. Die Umsatzerwartung schrumpft um 2,5 Milliarden auf 65 bis 70 Milliarden Euro. Und auch die Rendite wird ein gutes Stück niedriger erwartet. Allerdings ist dabei die über das Wochenende erzielte Zolleinigung der EU mit den USA noch nicht berücksichtigt.

Die Zolleinigung sei bei Audi aktuell in Bewertung, hiess es. Noch habe man keine Details und nichts Schriftliches, sagte Finanzchef Jürgen Rittersberger dazu. Grundsätzlich freue man sich aber, dass es jetzt Planbarkeit gebe.

Alleine die im Frühjahr erhöhten US-Zölle haben Audi im ersten Halbjahr mit rund 600 Millionen Euro belastet, wie Rittersberger weiter sagte. Audi, das anders als Konkurrent BMW kein eigenes Werk in den USA hat, hatte die durch die Zölle entstandenen Zusatzkosten nicht an seine Kunden in den USA weitergegeben, ein solcher Schritt ist allerdings kostspielig. Wie es hier weitergehen soll, sagte Rittersberger noch nicht – man werde versuchen, hier den richtigen Kompromiss zwischen Preis und Volumen zu finden.

Als weiteren Grund für den aktuellen Rückgang nannte der Finanzchef die Kosten für den Umbau des Konzerns. Audi hat im Frühjahr unter anderem den Abbau von 7500 Stellen in Deutschland bis 2029 angekündigt und dafür bereits Rückstellungen gebildet. Diese belasteten das Ergebnis im ersten Halbjahr mit 600 Millionen Euro, allerdings gab es bereits erste positive Effekte der sogenannten Zukunftsvereinbarung, die die Hälfte dieser Belastung ausglichen.

Die aktuellen Zahlen zeigten, «wie notwendig die eingeleitete Transformation ist», betonte Rittersberger. Man müsse hier «mit Vollgas» weitermachen. Mittelfristig will Audi mehr als eine Milliarde Euro pro Jahr einsparen.

Dass die Zahlen erneut schwierig werden könnten, hatte sich bereits abgezeichnet. Der Absatz war im ersten Halbjahr geschrumpft, insbesondere in China, aber auch in den USA. Die beiden Märkte sind derzeit für viele Autobauer schwierig. In China tobt weiter ein massiver Preiswettbewerb, vor allem im Elektrobereich. Hier hofft Audi auf dort anstehende neue Modelle.

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