Darum gehts
- UBS plant Massenentlassungen nach Credit-Suisse-Übernahme, Abbau noch nicht weit fortgeschritten
- Grosse Abbauwelle steht bevor, sobald CS-Kunden in UBS integriert sind
- Bis Ende April wurden 700 Kündigungen ausgesprochen, 2400 Mitarbeiter sind im Sozialplan
UBS-CEO Sergio Ermotti (65) hat nach der Übernahme der einstigen Konkurrentin Credit Suisse den Rotstift angesetzt: 13 Milliarden Dollar will der Bankenchef an Kosten einsparen. Eine wichtige Stellschraube: der Abbau von Stellen im globalen Netz der Grossbank. In der Schweiz kommt es zu 3000 Entlassungen, wie Ermotti im Sommer 2023 bekannt gab. Seither hüllt sich die UBS in Schweigen.
Jetzt zeigt eine Recherche der «Handelszeitung»: Weit vorgeschritten ist die Massenentlassung noch nicht. Laut dem Bericht hat die UBS bis Ende April erst 700 Kündigungen ausgesprochen. 212 Entlassene haben mittlerweile wieder einen Job gefunden, weitere 133 haben das Angebot einer Abfindung angenommen. Rund 300 Betroffene gehen beim Arbeitsamt stempeln.
2400 UBSler bereits Teil des Sozialplans
Die von der «Handelszeitung» genannten Zahlen zeigen: Die grosse Abbauwelle steht erst an – und dürfte bald anrollen. Die Entlassungen sollen erfolgen, sobald die Grossbank die früheren CS-Kunden in die UBS integriert hat. Viele können ihr drohendes Aus bereits vorausahnen. Laut dem Bericht sind 2400 Mitarbeitende bereits Teil des ausgearbeiteten Sozialplans, der ihnen ein Jahr Zeit gibt, um einen neuen Job zu finden.
In den entsprechenden Coachingprogrammen sollen mehr Ex-CS-Angestellte stecken als UBS-Banker. Das heisse aber nicht, dass hauptsächlich Mitarbeitende der ehemaligen Credit Suisse entlassen werden, sagten Quellen zur Zeitung. Die Betroffenen haben die Chance, intern eine neue Stelle zu finden. Es ist aber unausweichlich, dass in Bälde viele Hundert Banker ihren Arbeitsplatz bei der UBS definitiv räumen müssen.