Grosse Unterschiede bei Grundversicherung
Krankenkassen-Kunden weniger zufrieden

Eine Umfrage des Vergleichsdienstes Moneyland zeigt, dass die Zufriedenheit der Prämienzahler mit ihrer Krankenkasse schwindet. Ein Grund: die jedes Jahr steigenden Prämien.
Publiziert: 14.08.2019 um 20:19 Uhr
|
Aktualisiert: 22.08.2019 um 08:47 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/8
Die Gesundheitskosten steigen Jahr für Jahr ...
Foto: Keystone
Christian Kolbe

Den Kunden der Krankenkassen reichts, sie werden immer unzufriedener mit der Leistung ihres Versicherers. Das zeigt eine Studie des Vergleichsdienstes Moneyland. «Die sinkende Kundenzufriedenheit dürfte nicht zuletzt auf den steten Prämienanstieg zurückzuführen sein», erklärt Benjamin Manz (38), Geschäftsführer von Moneyland. 

Für 2020 gehen erste Prognosen von einem durchschnittlichen Prämienanstieg bei den Krankenkassen in der Grundversicherung von zwei bis drei Prozent aus. 

Assura schneidet am schlechtesten ab 

Besonders unzufrieden sind die Kunden der drei Krankenkassen Visana («befriedigend»), Groupe Mutuel («befriedigend») und Assura («genügend»). Alle anderen Kassen erhalten in der Studie die Gesamtwertung «gut» oder «sehr gut». Die höchsten Bewertungen gibt es für Agrisano, KPT, Swica und ÖKK.

Ergebnisse Moneyland-Umfrage Krankenkassenzufriedenheit 2019
Foto: moneyland.ch

Die Romands sind mit ihrer Krankenkasse generell weniger zufrieden als die Deutschschweizer. Ebenso die ganz Jungen im Gegensatz zu den Älteren. «Jüngere Versicherte ärgern sich besonders über die hohen Prämien, zumal sie weniger Leistungen beziehen als Ältere», heisst es bei Moneyland.

Auszahlungen dauern zu lange 

Auf Anfrage von BLICK versprachen sowohl Visana wie auch die Groupe Mutuel Besserung. «Wir unternehmen grosse Anstrengungen», schreibt Groupe Mutuel, «um laufend die Beziehungen zu unseren Kunden zu verbessern.» Immerhin: Entgegen dem Branchentrend hat sich die Zufriedenheit der Groupe-Mutuel-Kunden im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert. Besonders an der telefonischen Erreichbarkeit für die Versicherten will die Krankenkasse weiter arbeiten. 

Am schlechtesten schneidet wie in den Vorjahren die Assura ab. Die Billigkasse verweist als mögliche Begründung für die Unzufriedenheit ihrer Kunden auf ihr System zur Bezahlung der Arzt- und Spitalrechnungen. Diese müssen die Versicherten zunächst selbst berappen und können sie erst dann der Krankenkasse einreichen.

Bis die Kunden Geld von der Assura sehen, dauert es im Schnitt 25 Tage. Zu lange offenbar, denn beim Kriterium «Geschwindigkeit der Auszahlung» erhält die Kasse die schlechteste Note. «Unsere Kunden wünschen möglichst tiefe Verwaltungskosten, damit unsere Prämien auch weiterhin bezahlbar bleiben», sagt die Assura zur schleppenden Zahlungsabwicklung.

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.