Darum gehts
Trump ist zurück, Zölle drohen, die Börsenkurse machen Kapriolen. Das verunsichert viele, und sie fragen sich, ob sie investieren oder verkaufen, abwarten oder einsteigen sollen. Es ist verständlich, dass die weltpolitischen Schlagzeilen Angst auslösen. Doch wer anhand von Gefühlen anlegt, macht einen Fehler, denn das bringt oft Verluste.
Wie schlecht die Ratschläge des Bauchgefühls an der Börse sind, zeigt auch die Analyse der US-Firma Dalbar. Sie hat die Rendite der 500 grössten börsennotierten US-Firmen (die sind im Börsenindex S&P 500 zusammengefasst) mit den Aktiengewinnen der Privatanlegenden verglichen. Im Zeitraum von 1991 bis 2020 hat der Börsenindex im Schnitt 10 Prozent Gewinn pro Jahr gebracht, während die privaten Anleger mit ihren Aktienanlagen nur 4 bis 5 Prozent geschafft haben.
Das ist ein Beitrag aus dem «Beobachter». Das Magazin berichtet ohne Scheuklappen – und hilft Ihnen, Zeit, Geld und Nerven zu sparen.
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Einer der Hauptgründe für den Renditeunterschied: falsches Timing. Viele Anleger werden euphorisch und kaufen, wenn die Kurse schon hoch sind – weil es sich «gut anfühlt». Und verkaufen panisch bei Rückschlägen, wenn die Kurse schon tief gefallen sind.
Wer sich von Gefühlen leiten lässt – egal, ob Angst, Gier oder Euphorie –, trifft oft irrationale Entscheidungen. Und das ist das schlechteste Börsenrezept überhaupt.
Anlegen heisst nicht, Emotionen auszuschalten – sondern sie zu erkennen und klüger zu handeln als der Durchschnitt. Das ist nicht einfach, und oft brauchen sogar Profis einen Finanzcoach, um das umzusetzen. Mit den Beobachter-Tipps reagieren Sie clever auf die aktuelle Situation.
Die Kurse schwanken – soll ich jetzt überhaupt noch investieren?
Ja, aber mit System. Denn wer wartet, bis «alles wieder sicher ist», verpasst oft den besten Zeitpunkt. An der Börse gibt es keine Sicherheit. Aber es gibt Geschichte – und die zeigt: Langfristig gehts bergauf. Trotz zwei Weltkriegen, Ölkrisen, Platzen von Immobilienblasen, Coronapandemie oder Inflation hat sich der Aktienmarkt immer wieder erholt.
Wer im schlimmsten Fall 25 Jahre Zeit hat und breit gestreut in viele verschiedene Aktien anlegt, hat historisch nie Geld verloren, sondern ganz im Gegenteil, meist sehr hohe Gewinne erzielt.
Das gilt allerdings nur, wenn man tatsächlich breit gestreut investiert – zum Beispiel über einen ETF auf den globalen Aktienmarkt. Wer hingegen nur Aktien von wenigen Schweizer Unternehmen hält – weil man diese «kennt» – ist nicht wirklich diversifiziert. Einzelaktien können dauerhaft verlieren oder sogar wertlos werden, wenn die Firma in Schieflage gerät und in Konkurs geht. Dann hilft Abwarten nicht. Wer Verluste aussitzen will, braucht deshalb ein Portfolio mit vielen verschiedenen Titeln, Branchen und Ländern – das ist für die meisten Privatanlegenden am einfachsten mit Fonds oder ETFs.
Was, wenn die Kurse nochmals stark fallen?
Dann darf man sich – so paradox es klingt – freuen. Warum? Weil fallende Kurse günstige Einstiegsmöglichkeiten bieten. Viele Anleger machen denselben Fehler: Sie kaufen, wenn es «gut läuft», also wenn die Kurse steigen. Und sie halten sich zurück, wenn die Kurse gefallen sind – obwohl es dann eigentlich billiger ist.
Wenn im Supermarkt Bananen plötzlich weniger kosten – würden Sie dann weniger kaufen? Natürlich nicht. Aber an der Börse machen viele genau das. Deshalb gilt es, an der Börse das antizyklische Denken zu trainieren. Kaufen, wenn andere verkaufen. Geduldig bleiben, wenn es hektisch wird.
Ist Sparen auf dem Bankkonto in solchen Zeiten nicht sicherer?
Nur auf den ersten Blick. Denn was viele vergessen: Sparen macht arm. Warum? Weil Inflation und Kontogebühren das Ersparte langsam auffressen. Das Geld auf dem Sparkonto bleibt zwar scheinbar erhalten – aber man kann sich mit der Zeit immer weniger dafür kaufen.
Wer langfristig Vermögen aufbauen will, muss investieren, nicht Geld auf einem Konto parken. Ja, Aktien sind kurzfristig nicht ohne Risiko, aber sie belohnen Anlegerinnen und Anleger langfristig.
Wie fange ich überhaupt an mit Investieren?
Als Erstes braucht es ein Sicherheitspolster. Das bedeutet: Mindestens drei Monatslöhne auf einem Sparkonto, damit man bei Jobverlust oder unerwarteten Ausgaben nicht in Panik gerät. Erst danach ergibt es Sinn, an der Börse aktiv zu werden.
Dann gilt: Zuerst die Säule 3a nutzen. Sie bietet nicht nur Steuervorteile, sondern ist oft der einfachste Weg, um günstig in ein globales Aktienportfolio zu investieren – mit langfristiger Ausrichtung.
Kann ich mit wenig Geld überhaupt sinnvoll investieren?
Ja. Dank digitalen Anbietern und ETF-Lösungen kann man heute auch mit kleinen Beträgen weltweit investieren. Schon ab 100 Franken pro Monat kann man einsteigen.
Clever ist, regelmässig zu investieren, zum Beispiel monatlich. So kauft man mal teuer, mal günstig – im Schnitt aber zu einem fairen Preis. Dieses Vorgehen nennt sich «Cost Averaging» und hilft, die Einstiegskurse zu glätten.
- Sparen macht arm. Investieren ist langfristig die bessere Wahl.
- Gefühle sind schlechte Berater. Wer panisch verkauft oder euphorisch kauft, verliert.
- Langfristig denken. Wer 25 Jahre investiert bleibt, muss sich um Kursschwankungen kaum sorgen.
- Kaufen, wenn es günstig ist. Und nicht dann, wenn es «sich gut anfühlt».
- Mit einem Sicherheitspolster starten. Dann Schritt für Schritt investieren.
- Steuervorteile nutzen. Zum Beispiel mit der Säule 3a.
- Sparen macht arm. Investieren ist langfristig die bessere Wahl.
- Gefühle sind schlechte Berater. Wer panisch verkauft oder euphorisch kauft, verliert.
- Langfristig denken. Wer 25 Jahre investiert bleibt, muss sich um Kursschwankungen kaum sorgen.
- Kaufen, wenn es günstig ist. Und nicht dann, wenn es «sich gut anfühlt».
- Mit einem Sicherheitspolster starten. Dann Schritt für Schritt investieren.
- Steuervorteile nutzen. Zum Beispiel mit der Säule 3a.
Ich habe bereits investiert – soll ich jetzt verkaufen?
In den meisten Fällen: nein. Denn wer jetzt verkauft, realisiert Verluste. Wer bleibt, hat die Chance, von der Erholung zu profitieren. Das war in der Vergangenheit eigentlich immer so.
Langfristige Ziele – wie Vorsorge oder Vermögensaufbau – sollte man nicht wegen kurzfristiger Marktbewegungen torpedieren. Nicht der Bauch entscheidet, sondern der Plan.
Was ist, wenn sich die Situation weiter zuspitzt – mit neuen Zöllen, politischen Krisen et cetera?
Die Börse speist laufend alle Informationen ein. Was morgen passiert, weiss niemand. Auch nicht die Profis. Wichtig ist, dass der Anlageplan robust genug ist, um solche Phasen auszuhalten.
Und genau deshalb ist ein breit gestreutes, langfristiges Investment in Aktien sinnvoll. Man wettet nicht auf ein Ereignis – sondern auf die Fähigkeit der Weltwirtschaft, sich anzupassen und weiterzuwachsen.
Dieser Artikel dient ausschliesslich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Die dargestellten Meinungen und Einschätzungen beruhen auf sorgfältiger Recherche, können jedoch nicht die individuelle Prüfung und Beratung durch Fachleute ersetzen. Börsenentwicklungen sind von vielen Faktoren abhängig und nicht vorhersehbar. Investitionen in Aktien, Kryptowährungen und andere Finanzprodukte bergen Risiken, einschliesslich des möglichen Verlusts des eingesetzten Kapitals.
Dieser Artikel dient ausschliesslich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Die dargestellten Meinungen und Einschätzungen beruhen auf sorgfältiger Recherche, können jedoch nicht die individuelle Prüfung und Beratung durch Fachleute ersetzen. Börsenentwicklungen sind von vielen Faktoren abhängig und nicht vorhersehbar. Investitionen in Aktien, Kryptowährungen und andere Finanzprodukte bergen Risiken, einschliesslich des möglichen Verlusts des eingesetzten Kapitals.