Geisterhäuser in Innenstädten
Galeria-Gläubigern droht erneuter Milliardenverlust

Die bekannte Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof ist insolvent. Die Zukunft hängt an einem Milliarden-Forderungsverzicht. Es dürften einige Filialen geräumt werden.
Publiziert: 09.03.2023 um 16:57 Uhr
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Im Herbst letzten Jahres hat die Traditionskette Galeria Karstadt Kaufhof Insolvenz angemeldet.
Foto: imago/blickwinkel

Den Gläubigern von Galeria Karstadt Kaufhof drohen erneut hohe Ausfälle. Wie die Düsseldorfer «Wirtschaftswoche» am Donnerstag berichtete, sieht der Insolvenzplan für die deutsche Warenhauskette Abschreibungen in Milliardenhöhe vor. Die Gläubiger sollen demnach am 27. März in Essen darüber abstimmen. Lehnen sie den Plan ab, «wird der Geschäftsbetrieb unmittelbar einzustellen sein», zitiert die Zeitung aus einer Zusammenfassung des Plans. Es drohen Geisterfilialen in Innenstädten.

Der Insolvenzverwalter verlangt demnach von Vermietern, Lieferanten und anderen Gläubigern, auf einen Grossteil ihrer Forderungen zu verzichten. So solle ein Neuanfang der Warenhauskette ermöglicht werden. Ungesicherte Gläubiger würden dann nur einen Bruchteil ihres Geldes zurückbekommen.

Auf Gläubiger, die über Sicherheiten verfügen, kämen geringere Einbussen zu, berichtete die Zeitung weiter. Dazu zählt auch der Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes (WSF), der Galeria mit knapp 700 Millionen Euro unterstützt hatte. Früheren Medienberichten zufolge soll der WSF auch am Erlös durch den Verkauf der belgischen Galeria-Tochter Inno beteiligt werden.

Nur harter Kaufhaus-Kern bleibt übrig

Galeria hatte Ende Oktober Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Der Insolvenzverwalter kündigte an, dass nur ein harter Kern an Kaufhäusern übrig bleiben werde. Bisher gibt es darüber noch keine Klarheit. Einige Filialen könnten auch von Investoren übernommen und weiterbetrieben werden.

Der Insolvenzplan sieht laut «Wirtschaftswoche» auch eine Neuausrichtung im operativen Geschäft vor. Das Unternehmen soll sich demnach künftig stärker auf den Verkauf von Modeartikeln und weniger auf Spiel- oder Schreibwaren konzentrieren. Ein Modernisierungsplan für die Filialen sieht unter anderem ein «ein umfassendes Gastronomieangebot» vor. (AFP)



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