Als sich Aldi und Lidl aufmachten, den Schweizer Markt zu erobern, wäre es undenkbar gewesen, dass sie sich je mit Bio Suisse an einen Tisch sitzen würden. Mittlerweile haben aber auch die beiden Discounter das Potenzial von Bio-Produkten erkannt. Und bemühen sich darum, das Schweizer Bio-Label schlechthin, die Knospe, verwenden zu dürfen.
Wie die «Bauernzeitung» berichtet, finden derzeit hinter verschlossenen Türen entsprechende Gespräche statt. Dies bestätigen sowohl Aldi und Lidl, als auch Bio Suisse gegenüber BLICK. Viel mehr wollen die Parteien aber nicht preisgeben. Das zeigt, mit welcher Priorität das Thema gerade behandelt wird.
«Wir kommentieren keine laufenden Verhandlungen»
«Derzeit machen biologisch produzierte Artikel rund 6 Prozent unseres Standardsortiments aus», sagt ein Aldi-Sprecher. Die laufenden Verhandlungen wolle man nicht weiter kommentieren.
Ähnlich tönt es beim Konkurrenten Lidl. «In den letzten fünf Jahren haben wir unseren Umsatz vervierfacht und die Artikelzahl verdreifacht», sagt eine Sprecherin zu BLICK. Sie bestätigt: «Wir befinden uns in Gesprächen mit Bio Suisse.» Zum Inhalt will sie aber keine Auskunft geben.
Bio Suisse von beiden Discountern umgarnt
Bio Suisse ist nun in der vorteilhaften Position, gleich von beiden Discountern umgarnt zu werden. Zum Stand der Verhandlungen ist auch Sprecher Lukas Inderfurth nichts zu entlocken. Er äussert sich aber zu den strengen Bedingungen, die man erfüllen muss, wenn man die Knospe verwenden will.
«Grundsätzlich arbeitet Bio Suisse mit allen Partner zusammen, sofern sich diese an unsere Distributionspolitik halten», sagt er. So müsse man unter anderem die Ziele und Werte von Bio Suisse akzeptieren, die Biolandwirtschaft in der Schweiz fördern und sich für faire wirtschaftliche und soziale Rahmenbedingungen in der ganzen Wertschöpfungskette einsetzen.