Darum gehts
- SBB verbessert Fahrkomfort durch Umbau der FV-Dosto-Züge
- Umbau mindert Schwingungen und Stösse in Kurven und Bahnhöfen
- Kosten des Umbaus: 90 Millionen Franken
Hat es sich bei den Bombardier-Züge bald ausgeschüttelt? Die SBB bauen ab dem kommenden Jahr schrittweise die Drehgestelle ihrer FV-Dosto-Doppelstock-Züge um. Damit soll der Fahrkomfort der umstrittenen Fernverkehrs-Kompositionen spürbar verbessert werden.
Die seit dem Frühling durchgeführten «umfangfreichen Tests» haben gemäss einer Mitteilung der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) vom Freitag gezeigt, dass nicht nur der Fahrkomfort verbessert, sondern auch die Zuverlässigkeit erhöht wird. Durch den Umbau spare die Bahn unter dem Strich 40 Millionen Franken.
Umbau kostet die SBB 90 Millionen Franken
Die Entfernung der sogenannten Wankkompositionen und der Umbau der im Volksmund auch «Schüttelzüge» genannten Kompositionen kostet die SBB 90 Millionen Franken, wie es weiter heisst. Die Investitionen würden durch die tieferen Unterhaltskosten über die gesamte Lebensdauer aber mehr als kompensiert.
Die FV-Dosto-Züge von Bombardier (mittlerweile Alstom) würden bereits aktuell zu den zuverlässigsten der gesamten Flotte zählen und sehr wenig Störungen aufweisen. Der Umbau soll gemäss SBB bis Anfang der 2030er-Jahre abgeschlossen sein.
Lange Pannenserie
Die SBB hatten im Jahr 2010 Bombardier mit der Beschaffung von 62 neuen Doppelstockzügen für den Fernverkehr beauftragt – für 1,9 Milliarden Franken. Die Einführung des neu entwickelten Dosto-Zugs ab 2018 war von zahlreichen technischen Pannen und Verzögerungen begleitet.
Anfangs klemmten Türen, das Betriebssystem stürzte ab, und Heizungen sowie die Klimaanlagen sorgten für Ärger. Passagiere klagten zudem, dass es in den Waggons teilweise unangenehm rüttle.
Die umfangreichen Tests der vergangenen Monate haben gemäss SBB nun bestätigt, dass durch den Umbau Schwingungen und Stösse insbesondere in Kurven und Einfahrten in Bahnhöfen erheblich besser abgefedert werden können.