Für 1,4 Millionen Franken ersteigert – er soll weiter in seinem Zuhause leben
Unterstützerin kauft Haus von Bau-Whistleblower Adam Quadroni

Darf Adam Quadroni in seinem Haus bleiben, das er 2004 selbst gebaut hat? Das Einfamilienhaus des Bündner Whistleblowers in Ramosch GR kam unter den Hammer. Die neue Besitzerin der Liegenschaft steht auf der Seite von Quadroni.
Publiziert: 31.05.2025 um 16:46 Uhr
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Aktualisiert: 01.06.2025 um 13:49 Uhr
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Marion Ammann hat das Haus von Adam Quadroni in Ramosch GR gekauft.
Foto: Zvg

Darum gehts

  • Whistleblower Adam Quadroni behält sein Haus dank Unterstützerin Marion Ammann
  • Quadronis Grundbesitz wurde versteigert, Ammann erwarb Haus und Jagdhütte
  • Schulden reduzierten sich von 3,6 auf 1,7 Millionen Franken nach Versteigerung
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Michael HotzRedaktor Wirtschaft

Noch immer lebt Whistleblower Adam Quadroni (55) dort, wo er aufgewachsen ist. Der frühere Bauunternehmer hatte für seine Familie 2004 ein Einfamilienhaus an sein Elternhaus in Ramosch GR angehängt. 2017 machte Quadroni dann Preisabsprachen des Engadiner Baukartells öffentlich, dem er selbst angehört hatte. Seine Frau verliess ihn und zog mit den drei Töchtern weg. Quadroni blieb zurück – zusammen mit Schulden von aktuell 3,6 Millionen Franken. Sein Baugeschäft war Konkurs gegangen.

Wegen der hohen Schuldenlast drohte Quadroni der Rauswurf aus seinem Zuhause. Das Konkursamt versteigerte am Freitag seinen Grundbesitz – die zusammengebauten Wohnhäuser, die Jagdhütte und Landwirtschaftsland. Die Auktion entpuppte sich als grosser Glücksfall für den Unterengadiner. Quadronis Unterstützerin Marion Ammann ersteigerte das Einfamilienhaus und die Jagdhütte, wie SRF berichtet. «Wir hoffen, dass wir eine Lösung finden und er in seinem Haus bleiben kann», sagte sie dem Sender. Sie wolle dadurch «sein erlittenes Leid etwas mindern».

Bündner Regierung verzichtete auf Entschädigung

Ob die Solothurnerin Ammann die Immobilien ganz alleine gekauft hat oder zusammen mit weiteren Unterstützern, ist laut dem Bericht noch offen. Klar ist aber, dass Quadroni auf Menschen zählen kann, die sich für ihn einsetzen. 4231 Personen unterschrieben die Online-Petition «Gerechtigkeit für Adam Quadroni», die im vergangenen Dezember der Bündner Regierung überreicht wurde. Die Forderung: Der Bündner Whistleblower soll mit einer Millionensumme für den «beschämenden Umgang» mit ihm entschädigt werden. Die Kantonsregierung verweigerte die Entschädigung jedoch, weil dafür die rechtliche Grundlage fehle.

Die Schulden Quadronis haben sich jetzt trotzdem mehr als halbiert – auf noch 1,7 Millionen Franken. Dazu beigetragen hat eben die Versteigerung: Beim Wohnhaus erhielt Amann laut SRF den Zuschlag bei gut 1,4 Millionen Franken. Ein Schnäppchen. Denn der Schätzwert lag bei 2,3 Millionen Franken. Laut dem Bericht hatte nur die Raiffeisenbank noch mitgeboten. Beliebter war dagegen die Jagdhütte mit mehreren Bietern, dich sich die Quadroni-Unterstützerin für 450'000 Franken sicherte. Der Schätzwert lag hier bei nur 100'000 Franken. 

Quadroni selbst zeigte sich gegenüber dem Sender glücklich: «Es ist eine sehr grosse Erleichterung», sagte er. Dass er in seinem selbst erbauten Haus bleiben darf, konnte ihm die weisse Ritterin Ammann aber noch nicht zusichern. Sie müsse zuerst «alles sortieren».

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