Darum gehts
- Luxushotel Kempinski in St. Moritz ersetzt Gourmetrestaurant durch Promi-Pizzakette
- Hinter dem Franchisekonzept stehen Formel-1-Legende Flavio Briatore und Heidi Klum
- Neue Pizzakette bietet Pizzen mit 32,3 Zentimetern Durchmesser und edlen Zutaten
Das Hotel Kempinski in St. Moritz GR ist eine der besten Adressen der Schweiz. Im Fünfsternehotel – offiziell «Grand Hotel des Bains Kempinski» genannt – steigen die Reichen und Schönen ab. Wegen des wunderbaren Engadiner Hotelbaus von 1864. Aber auch wegen der exzellenten Küche. Dort kommt es auf die nächste Wintersaison hin allerdings zu einem grossen Wechsel, wie «Gault Millau» schreibt.
St. Moritz verliert ein Gourmetlokal – und bekommt dafür ein Stück Jetset-Show: Das Luxushotel streicht sein Traditionsrestaurant «Da Adriano» und ersetzt es durch das Franchisekonzept «Crazy Pizza». Hinter der Luxuspizzakette steckt kein Geringerer als Formel-1-Legende Flavio Briatore (75) – und mitentwickelt wurde das Konzept von Heidi Klum (52).
Kaviar und Trüffel auf der Pizza
Der Bruch ist radikal: Wo früher hochdekorierte Küchenchefs um Punkte und Sterne kämpften, werden bald übergrosse Pizzen gefuttert. 32,3 Zentimeter im Durchmesser, belegt mit allem, was fein klingt und viel kostet: Trüffel, Kaviar und andere edle Zutaten. «Wir wollen im Winter die Tische zwei-, dreimal verkaufen. Die Gäste sollen Schlange stehen», sagt General Manager Konstantin Zeuke gegenüber «Gault Millau». «Die Erfahrungen in Destinationen wie Porto Cervo oder Monte Carlo sind sehr gut», weiss er.
Gestern Montag hat er den Vertrag unterzeichnet und damit auch Szenekenner überrascht. Denn das «Da Adriano» lief gut. Die Bewertungen des Lokals mit 14-Gault-Millau-Punkten sind durchs Band gut bis sehr gut. Gastgeber Adriano Feraco führte das Lokal seit 2006, begeisterte die anspruchsvolle Klientel mit Risotto aus dem Pecorino-Laib, dem legendären Meeresfrüchtewagen und einer spektakulären Weinkarte.
Pizzaiolos bieten eine Show
Ob die neue Promi-Pizzakette den Gourmets schmeckt, wird sich weisen. International hat sich Pizzabäcker Briatore längst einen Namen gemacht. Er hat Restaurants in Metropolen wie London, Mailand und New York. Und wächst auch im Nahen Osten, etwa in Katar oder Saudi-Arabien. Das Konzept von «Crazy Pizza» hat er 2019 mit Geschäftspartner Francesco Costa entwickelt.
Der Clou: ausserordentlicher Service, Musik und Unterhaltung – und natürlich hervorragende Pizza. Und das ist nicht alles: «Akrobatische Pizzaiolos» bieten jeweils eine eigene Show. Erst letztes Jahr kam Heidi Klum dazu – und half ihrem Ex-Partner Briatore, der Filiale in New York den nötigen Glamour zu verleihen. Ob das deutsche Topmodel auch zur Eröffnung im St. Moritzer «Kempinski» kommt, ist ungewiss.