Fertig gratis ab Mitte Mai – Wechselkursaufschlag von 0,35 Prozent
Onlinebank Neon führt neue Gebühren ein

Mit «die gratis Konto-App für dein Smartphone» wirbt die Zürcher Digitalbank Neon für sich. Jetzt passt sie aber ihr Angebot an. Ab 13. Mai müssen Nutzer des Gratis-Produkts für bisher kostenlose Leistungen zahlen.
Publiziert: 16.04.2025 um 18:09 Uhr
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Aktualisiert: 16.04.2025 um 21:01 Uhr
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Neue Gebühren: Die Zürcher Online-Bank Neon führt beim Gratis-Konto einen Wechselkurszuschlag für Kartenzahlungen im Ausland ein.
Foto: Siggi Bucher

Darum gehts

  • Neon führt Gebühren für bisher kostenlose Leistungen ein
  • Bargeldabhebungen und Auslandszahlungen werden kostenpflichtig
  • Neon hat 237'000 Nutzer, Revolut 900'000 und Yuh über 300'000
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Michael HotzRedaktor Wirtschaft

Frisch und frech, in pinker Farbe, kommt die Zürcher Online-Bank Neon daher. Sie ist mehr App denn Bank. Beliebt bei einer jungen Kundschaft – dank simplem und komfortablem Banking. Und dank günstigem Angebot. «Die gratis Konto-App für dein Smartphone», ist der Slogan des 2017 gegründeten Unternehmens.

Doch mit gratis ist jetzt Schluss. Neon passt per 13. Mai sein Konto-Angebot ein. Ab dann gibt es vier verschiedene Abos. Neu sind «neon plus» für Zusatzleistungen zum Gratis-Abo und «neon global» für Kunden, die häufig im Ausland sind. Wer aber die Meldung von Neon zu den Änderungen genauer anschaut, merkt schnell: Es gibt auch Anpassungen beim kostenfreien Abo «neon free». Künftig fallen bei bisher kostenfreien Leistungen Gebühren an, wie zuerst das Portal «Inside Paradeplatz» berichtete.

2.50 Franken pro Bargeld-Bezug

So kostet der Bargeld-Bezug an Schweizer Bancomaten künftig. Und zwar schon beim ersten Mal. Bisher konnten Nutzer von «neon free» zweimal pro Monat völlig kostenlos Geld abheben. Ab Mitte Mai kostet es nun jeweils 2.50 Franken.

Vorbei ist bei «neon free» ab Mitte Mai auch das kostenlose Bezahlen in den Ferien mit der Karte. «Bei Kartenzahlungen im Ausland wird neu ein Wechselkursaufschlag von 0,35 Prozent erhoben», teilt Neon den Kunden in einem Schreiben mit. Die Idee hinter den Anpassungen: Man wolle «mehr Auswahl, Flexibilität und ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis» bieten. Und dabei «einfach, transparent und bezahlbar sein».

«Einfacher und auf Augenhöhe» mit der Konkurrenz

Warum aber führt Neon beim Gratis-Abo nun plötzlich Gebühren ein? «Bezüglich Abhebungen sehen wir bei einem grossen Kundenanteil, dass die Zahlungen vor allem digital erfolgen und für viele Bargeld weniger relevant ist», sagt Neon-Mitgründer Julius Kirscheneder auf Anfrage von Blick. Gleichzeitig beschäftigt Neon, dass die Kosten bei der Karte und dem Betrieb gestiegen sind und das Zinsniveau derzeit sehr tief ist. 

Beim Wechselkursaufschlag verweist Kirscheneder auf das Angebot der Konkurrenz. Mit der Gebühr von 0,35 Prozent sei Neon «immer noch auf Augenhöhe» mit den Wettbewerbern. Yuh etwa verlangt einen Aufschlag von 0,95 Prozent. Und bei Revolut sind Kartenzahlungen im Ausland zwar unter der Woche bis 1000 Franken gratis, am Wochenende fällt aber beim Gratis-Produkt eine Gebühr von 1 Prozent an.

Stand Neon zum Verkauf?

Bereits Anfang Jahr sorgte Neon für Schlagzeilen. Im Januar ging das Gerücht um, dass das Zürcher Fintech verkauft werden könnte. Zumindest lag das Neon-Dossier bei zahlreichen Bankern und Bankerinnen auf dem Tisch, berichtete damals die «Handelszeitung».

Hoffte Neon auf den grossen Deal wegen einer erstarkten Konkurrenz? So hat sich Revolut zum Platzhirsch der Online-Banken in der Schweiz gemausert. Die britische Digitalbank hat hierzulande gut 900'000 Kunden, Neon kommt laut eigenen Angaben auf derzeit 237'000 Nutzer – mehr als dreimal weniger. Und Gegenspieler Yuh hat die 300'000-Marke Ende 2024 geknackt. 


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