Darum gehts
- Widerstand gegen 40 neue Starlink-Antennen in Leuk VS von Elon Musk
- Interessengemeinschaft gegründet, um Bau der Antennen zu verhindern
- Baustart für 1,85 Meter grosse Antennen am 1. September geplant
Im Wallis regt sich Widerstand. 40 neue Antennen sollen in Leuk VS entstehen. Beim Bund ist vor kurzem ein offizielles Gesuch für eine Satellitenfunklizenz eingegangen. Um den Bau der Antennen zu verhindern, hat sich bereits eine Interessengemeinschaft gegründet – der Name: «40 neue Satellitenantennen: Nein, so nicht».
Für zusätzliche Kontroverse sorgt auch die Person hinter den geplanten Antennen: Elon Musk (53). Zwar hat die lokale Signalhorn AG das Baugesuch eingereicht, das Antennen-Projekt stammt aber von Starlink, dem Satellitennetzwerk von Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX. Insbesondere durch seine Nähe zu US-Präsident Donald Trump (79) büsste der bereits vorher polarisierende Multimilliardär an Beliebtheit ein – auch hierzulande, wie Protestaktionen gegen den E-Autobauer Tesla von Musk zeigten.
Ungeklärte Fragen zu den Strahlenwerten
Aber zurück ins Wallis: Teil der IG ist die Medizinerin Hanna Schnyder-Etienne, die zusammen mit Berufskollegen eine Arztpraxis in der Walliser Gemeinde betreibt. Einer ihrer Hauptkritikpunkte: Die effektiven Strahlenwerte der Starlink-Antennen lassen sich nicht beurteilen. «Gesundheitliche Auswirkungen von Satellitenantennen werden nicht untersucht, nur technische und wirtschaftliche Betrachtungen zählen», sagte sie dem «Walliser Boten».
Das Problem ist nämlich, dass im Baugesuch das Antennendiagramm fehlt. Dieses liegt auch dem zuständigen Bundesamt für Kommunikation (Bakom) nicht vor, wie der «Walliser Bote» in einem weiteren Bericht schreibt. Zusätzlich brisant: Das Bakom verweigerte der Zeitung den Blick in das Gesuch. Laut dem Bundesamt können Musks Antennen-Projekt bloss als «örtlich und zeitlich begrenzter Versuch» konzessiert werden. «Versuchskonzessionen werden nicht veröffentlicht», heisst es im Bericht weiter.
Einsprachefrist läuft schon bald ab
In Leuk kennt man sich mit Antennen aus – wegen der Lage im Rhonetal. Die Berge im Süden und Norden sorgen für eine natürliche Abschirmung, was den Ort zum idealen Standort für Satellitenschüsseln macht. Auch Antennen der Schweizer Armee und vom Nachrichtendienst des Bundes stehen dort. Und möglicherweise bald solche von Elon Musk.
Denn die Baugesuchstellerin Signalhorn, der das Grundstück für die 40 Starlink-Antennen gehört, verfolgt einen ehrgeizigen Zeitplan für den Bau. Am 1. September ist der Baustart geplant. Bereits Mitte November sollen die Antennen mit je 1,85 Meter Durchmesser stehen. Wie realistisch das ist, wird sich bald zeigen. Am Samstag läuft die 30-tägige Frist für Einsprachen ab.