Darum gehts
- Die Luxusyacht Amadea kam wohl für 100 bis 125 Millionen Dollar unter den Hammer
- Der Grund für den Preisnachlass ist ein Streit um die Eigentumsrechte zwischen der US-Regierung und zwei russischen Oligarchen
- Die opulente Yacht bietet Platz für 16 Gäste, 36 Crewmitglieder und verfügt über sechs Decks
«Dies ist vielleicht das spektakulärste, anspruchsvollste und schönste Schiff, das wir jemals zu Gesicht bekommen werden.» Mit diesen Worten beschreibt Bob Toney, Chef der amerikanischen Firma National Maritime Services, die «Amadea».
Toneys Unternehmen wickelt unter anderem Verkäufe von Schiffen und Flugzeugen ab. Am Mittwoch kümmerte er sich um die Versteigerung der 106 Meter langen Luxusyacht. Verkäuferin war die US-Regierung. Eigentlich wird der Wert der Amadea auf 300 bis 350 Millionen US-Dollar (278 Millionen Franken) geschätzt. Ihr neuer Besitzer bezahlte gemäss «CNN» aber nur 100 bis 125 Dollar – ein echtes Schnäppli also!
Toney sagt dazu: «Eine solche Gelegenheit bietet sich anspruchsvollen Eigentümern nur selten – vielleicht einmal im Leben.» Wer mitbieten wollte, musste eine Anzahlung von umgerechnet 10 Millionen Franken leisten.
Knatsch um Eigentumsrechte
Der Grund für den üppigen Preisnachlass ist ein Streit um die Eigentumsrechte des Schiffes. Das US-Justizministerium beschlagnahmte die Yacht 2022 vor den Fidschi-Inseln. Auslöser war der Verdacht, dass sie dem sanktionierten russischen Oligarchen Suleiman Kerimow (59) gehört, einem engen Vertrauten von Wladimir Putin (72).
Offiziell ist die Amadea auf eine Briefkastenfirma mit Sitz auf den Kaimaninseln eingetragen. Die Amerikaner sind sich aber sicher: Putin-Freund Kerimow ist der Besitzer.
Kurios: Und plötzlich meldete sich ein weiterer Russe bei der US-Regierung und erklärte, dass ihm die Amadea gehören würde. Und zwar Milliardär Eduard Jurjewitsch (62), der nicht auf der Sanktionsliste der Amis steht. Würde die Yacht ihm gehören, hätten die USA das Schiff wieder freigeben müssen. Ein US-Richter sprach die Eigentumsrechte Anfang dieses Jahres aber der US-Regierung zu, und die Mega-Yacht kam unter den Hammer.
Ein schwimmender Palast
Auch wenn das Schiff auf dem Papier bis vor kurzem in amerikanischem Besitz war, strotzt die Amadea nur so vor russischem Oligarchenprotz. Die Mega-Yacht verfügt über sechs Decks, die acht Suiten können 16 Gäste beherbergen. Zusätzlich haben 36 Crewmitglieder Platz.
Auf dem Schiff gibt es zahlreiche Lounges und Salons, einer davon mit Marmorcheminée und Pleyel-Flügel. An Deck gibt es ausserdem einen Infinity- und einen Whirlpool sowie einen Helikopter-Landeplatz.
Auf der Amadea kann so ziemlich jedes Wellnessbedürfnis befriedigt werden: Sport im Fitness-Studio, Schwitzen in der Sauna oder im Hammam und Entspannung auf der Massageliege. Wer die sechs Stockwerke nicht zu Fuss erklimmen will, nimmt einfach den verglasten Lift. Das oberste Deck verfügt über einen Wintergarten, sodass man auch bei schlechtem Wetter draussen sitzen kann. Dort gibt es auch ein Aquarium – ein sogenannter Lobster Tank, wie es im Fachjargon heisst – in dem lebendige Hummer darauf warten, von wohlbetuchten Gästen verspiesen zu werden.