Chefin von Richterich-Mohrenköpfe zum Rausschmiss bei Manor
«Wir sind offen für einen neuen Namen»

Der Mohrenkopf-Flächenbrand weitet sich aus. Nachdem die Dubler-Spezialitäten aussortiert wurden, gerät nun das Produkt der Firma Richterich aus Laufen im Baselbiet ins Visier. Der Händler: Manor.
Publiziert: 11.06.2020 um 15:27 Uhr
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Aktualisiert: 12.06.2020 um 11:30 Uhr
Will nicht unbedingt am alten (Namens-)Zopf festhalten: Team der Laufener Firma Richterich in Mittelalter-Kluft.
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Von wegen Sturm im Wasserglas: Die Mohrenkopf-Diskussion weitet sich aus. Zuerst fliegt Dubler aus dem Regal der Händler, jetzt Richterich. Die Produkte der Othmar Richterich AG in Laufen BL wurden heute früh in aller Eile aus den Regalen einer Manor-Filiale geräumt. Das berichten die Zeitungen von «CH Media». Manor bestätigt den Fall.

«Der Begriff ‹Mohr› ist leider verfänglich und negativ konnotiert», so die Medienstelle der Warenhaus-Kette. «Wir haben das Problem mit unseren Lieferanten schon letztes Jahr diskutiert und diese erneut ermutigt, eine neutrale Beschriftung zu verwenden. In der Zwischenzeit und bis auf Weiteres führen wir die Produkte nicht mehr in unserem Sortiment.»

Die Produkte seien bei den Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten sehr beliebt, heisst es weiter. Gleiches gilt für die Ware von Dubler. Der Streit um die Bezeichnung aber bleibt. Seit Jahren wird darum gerungen. Auch bei Manor.

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«So kann man nicht mit uns umgehen»

Wie bei Dubler kam es in den letzten Jahren zu Boykottaufrufen auf Facebook und in anderen sozialen Medien. Heftig geführt wurde auch die Diskussion darüber, dass am Regal selbst nicht der Produktname steht, sondern die Bezeichnung «Tête de Chocolat». «Wir haben die Regalbeschriftung für die Schaumküsse in den Manor Filialen schon vor Jahren angepasst», sagt Manor dazu.

Die Firma Othmar Richterich ist überrascht von der plötzlichen Aussortierung ihrer Ware. Der Name sei eine Referenz an den historischen Übernamen der Laufener. «Wir waren die Mohren», sagt Geschäftsführerin und Inhaberin Marianne Richterich. «Der Name hat nichts mit Rassismus zu tun.»

Am Begriff «Mohrenkopf» will die Unternehmerin auch nicht unbedingt festhalten. «Wir sind offen für Neues», sagt Richterich. Die Firma sei in engem Austausch mit den Kunden. Mit Manor, aber auch mit anderen, unter anderem Coop, wo die Produkte noch erhältlich sind. Zu Manor meint sie: «So kann man doch nicht mit uns umgehen. Wir können die Verpackung nicht von heute auf morgen ändern. Das braucht Zeit.» (ise)

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