Display plötzlich schwarz – jetzt reduzierte Genf Flüge
Das steckt hinter den mysteriösen Radar-Ausfällen von Skyguide

Skyguide kämpft mit Radar-Ausfällen in Genf und Zürich. Heute wurde jeder fünfte Flug ab Genf gestrichen. Warum kommt es zu Problemen? Und wie gefährlich ist es, wenn Fluglotsen schwarz sehen?
Publiziert: 02.06.2025 um 16:58 Uhr
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Der Skyguide-Tower auf dem Dock A des Flughafen Zürich wird in den Sommermonaten alle Hände voll zu tun haben.
Foto: Sven Thomann

Darum gehts

  • Technische Probleme bei Skyguide führen zu Flugausfällen in Genf
  • Radar fällt für sieben bis acht Sekunden aus, Sicherheit nicht gefährdet
  • 20 Prozent der Flüge in Genf gestrichen, sieben Vorfälle seit November 2024
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicola ImfeldTeamlead Wirtschaft-Desk

Jedes fünfte Flugzeug bleibt heute am Airport in Genf am Boden. Grund sind technische Probleme bei der Schweizer Flugsicherung Skyguide. Konkret: Der Radar-Bildschirm wird plötzlich schwarz! Und das für «sieben bis acht Sekunden», wie Skyguide-Sprecherin Pia Wertheimer auf Blick-Nachfrage präzisiert.

Der erste von insgesamt sieben Vorfällen ereignete sich im November 2024. Sechsmal war der Flughafen in Genf betroffen, einmal wurde der Flugradar auch in Zürich-Kloten schwarz.

In der Medienmitteilung vom Montagmorgen wird das Grounding von 20 Prozent der Genfer Flüge als «vorübergehende Sicherheitsmassnahme» bezeichnet. Vier Sätze später schreibt die Skyguide: «Die Sicherheit des Luftverkehrs war zu keinem Zeitpunkt gefährdet.»

Also wie jetzt? Blick fragt nach: Wenn der Radar um sieben bis acht Sekunden ausfällt, ist das nun ein Sicherheitsproblem oder nicht? «Wir können bestätigen, dass es keine Gefährdung des Flugverkehrs gegeben hat. Genau um das zu verhindern, ergreifen wir jeweils Sicherheitsmassnahmen», so Sprecherin Wertheimer.

Experten stützen Skyguide-Aussagen

Blick hat sich bei Experten umgehört, die die Darstellung von der Schweizer Flugsicherung bestätigen. Aus dem Umfeld der Vereinigung Schweizer-Aviatikjournalisten (SAJ) heisst es, dass ein kurzzeitig schwarzes Radarbild für einen Fluglotsen «keine Probleme» darstelle. Die Abstände zwischen den Flugzeugen würden sich in den wenigen Sekunden nicht merklich verändern.

Und: «Alle Verkehrsflugzeuge sind heutzutage mit Kollisionswarnsystem ausgestattet. Wenn ein Pilot in eine grosse Wolke fliegt und nichts sieht, kann er sich immer noch auf seinen Bildschirm verlassen, der die Positionen der Flugzeuge in seiner Nähe anzeigt», heisst es vom SAJ. 

Sommerchaos wegen Flugausfällen?

Im Umfeld von Schweizer Aviatik-Journalisten ist man sich einig: Grundsätzlich ist der Ruf der Schweizer Flugsicherung Skyguide gut. Die Probleme sollten aber dennoch besser früher als später gelöst werden, schliesslich steht mit den Sommerferien die wichtigste Zeit des Jahres bevor. Flugausfälle in Genf und Zürich würden nicht nur Schweizer Touristen empfindlich treffen – sondern auch international Reisende, die über den Hub Zürich-Kloten fliegen. 

Skyguide versucht vorwärtszumachen, wie Sprecherin Wertheimer gegenüber Blick versichert: «Wir planen, heute Nacht ein Software-Update in Genf zu implementieren, um das Problem zu beheben. Ist dieses erfolgreich, werden wir es ebenfalls im Juni in Zürich ausrollen.» 


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