Darum gehts
- Wetten auf neuen Papst: Konklave beginnt morgen in der Sixtinischen Kapelle
- Pietro Paronlin gilt als Favorit, Luis Antonio Tagle auf Platz 2
- Einsätze sind 50 Mal höher als bei der Wahl von Franziskus 2013
Wer wird Nachfolger von Papst Franziskus (†88)? Diese Frage treibt längst nicht mehr nur Katholiken um, sie ist auch in Wettbüros und auf Onlineplattformen das dominierende Thema. Das Wettfieber erreicht seinen Höhepunkt, denn morgen Mittwoch startet das Konklave. Kardinäle aus aller Welt kommen in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan zusammen, um den neuen Papst zu wählen. Streng abgeschottet von der Aussenwelt befinden sie über die Zukunft der katholischen Kirche.
Diese hält nichts von Wetten auf den neuen Papst, das sei moralisch verwerflich. In Italien sind Wetten auf das neue Oberhaupt der katholischen Kirche denn auch verboten. Im Rest der Welt ist das Interesse aber grösser denn je. Schon jetzt sind die Einsätze 50 Mal höher als bei der Wahl von Franziskus im Jahr 2013. Wetten auf den Papst haben Tradition. Schon 1503 sollen römische Banken Wetten auf den Ausgang der Papstwahl angenommen haben.
Oder gibts gar keinen neuen Papst?
Als Favorit bei allen Buchmachern gilt Pietro Paronlin (70). Wer auf dem Wettportal Polymarket 100 Franken auf den Italiener setzt, bekommt 370 Franken ausbezahlt, wenn er das Rennen macht. Auf Platz 2 führen die amerikanischen Wettanbieter Luis Antonio Tagle (67). 535 Franken kassiert, wer 100 Franken auf den Philippino setzt. Gar 900 Franken kann man aus einem Einsatz von 100 Franken machen, wenn Matteo Zuppi (69) der neue Papst wird. Für Polymarket ist der Italiener der Kandidat mit den drittbesten Aussichten.
Zum Vergleich: Beim Schweizer Kardinal Kurt Koch (75) sind die Buchmacher skeptisch, dass es mit einer Wahl klappt: Entsprechend hoch die Quote: 50!
Richtig reich wird, wer 100 Franken darauf setzt, dass 2025 gar kein Papst gewählt wird: Dieser aus heutiger Sicht reichlich unwahrscheinliche Ausgang der Papstwahl würde dem risikoaffinen Wettfreak 24'400 Franken aufs Konto spülen.
Älter als 70 Jahre alt?
Auf der Krypto-Wettplattform Kalshi – eigentlich auf politische Wetten spezialisiert – kann man nicht nur auf den Namen des neuen Kirchenoberhaupts wetten, sondern auch auf den Kontinent, von dem er stammt. Und auf sein Herkunftsland. Wie wird sich der neue Papst nennen? Auch darauf kann man wetten. Die Buchmacher rechnen damit, dass der neue Papst Pius heisst (Quote 1,6). Auch Leo und Johannes sind Favoriten – entsprechend tief die Quoten mit 3 bzw. 5. Gibts einen Papst Stefan, bekommt man dagegen den 11-fachen Einsatz zurück.
Woher kommt der Papst? Macht ein Europäer das Rennen, liegt die Quote beim Wettanbieter Megapari bei 1,4 Prozent. Bei einem Asiaten liegt sie bei 4, bei einem Afrikaner bei 9. Gar den 100-fachen Einsatz bekommt man, wenn noch einmal ein Südamerikaner Papst wird.
Auch auf die Zahl der Wahlgänge, die nötig sind, bis der neue Papst bekannt ist, kann man wetten. Das letzte Konklave 2013, bei dem Franziskus gewählt wurde, wurde am zweiten Tag im fünften Wahlgang beendet. Und natürlich auch auf das Alter des neuen Papstes. Ist er unter 70 Jahre alt, gibts den 1,6-fachen Einsatz zurück. Ist er älter als 70 Jahre alt, den vierfachen Einsatz.