Der neue Post-Chef Cirillo arbeitete mehrere Wochen an der Front
Roberto, der Pöstler

Der neue Post-Chef Roberto Cirillo arbeitete mehrere Wochen an der Front. BLICK zeigt exklusive Bilder, die zeigen, wie er bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angekommen ist.
Publiziert: 06.06.2019 um 23:10 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2024 um 00:08 Uhr
Hier sortiert der Chef die Post vor: Roberto Cirillo, neuer Konzernleiter der Post.
Foto: Lena Schläppi
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Ulrich Rotzinger

Da hat sich mancher Thuner verwundert die Augen gerieben. Statt ihres gewohnten Pöstlers verteilte ein Unbekannter ihnen Briefe und Pakete. Erst auf Nachfrage stellte sich heraus: Roberto, der Pöstler, heisst mit Nachnamen Cirillo. Und er ist der neue Chef der Post.

Nach seinem Amtsantritt im April ist Cirillo aus London in die Schweiz gezogen. Sodann arbeitete der 48-Jährige mehrere Wochen an der Front, wie er in der neuen Ausgabe des Kundenmagazins der Post verrät. Dort präsentiert sich ­Cirillo nicht etwa abgehoben, nicht im ­Elfenbeinturm des über 62 000 Mitarbeiter starken Staatsbetriebs. Nein, er gibt sich ganz volksnah. So, wie sein Vorgänger Ulrich Hurni (59) den ­Tessiner bei seiner Einführung den Medien vorgestellt hat.  «Roberto Cirillo ist ein Chef, der nahe bei den Menschen sein will», heisst es treffend im ­Kundenmagazin.

Chef bricht eine Lanze für seine Mitarbeitenden

Seine Kennenlern-Tour führte Cirillo nicht nur in die Region Thun, sondern auch ins Paketzentrum in Härkingen SO und nach Lausanne, wo er hinter dem Schalter Dienst schob. In Zürich traf er Angestellte beim Teammeeting.

«Es hat mich berührt, wie offen und unkompliziert die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mich empfangen haben», sagt Cirillo auf Anfrage zu BLICK. «Sie sorgen tagtäglich für höchste Qualität - bei Schnee, Regen, in der Hitze und auch mitten in der Nacht.»

In seinen ersten beiden Monaten bei der Post hatte er «schon viele schöne Begegnungen». Cirillo: «Die Mitarbeitenden haben mir so viel beigebracht.» Er merke, wie vielfältig die Aktivitäten der Post seien. «Ich bin sehr beeindruckt von dem Engagement und der Leidenschaft, die sie für ihre Arbeit haben.»

Keine Berührungsängste

Cirillo, den vorher auch im Konzern kaum einer kannte, habe keine Berührungsängste gezeigt, heisst es bei den Angestellten an der Basis. Zwar gibt es bei der Post keine offizielle Du-Kultur. Für seine Mitarbeitenden sei er der Roberto, machte er schon beim Amtsantritt klar. Auch das kommt bei der Post-Basis offensichtlich an.

Seine ersten Monate beim Staatsriesen, dessen Ruf unter dem Postauto-Skandal und dem Rücktritt von Ex-Chefin Susanne Ruoff (61) gelitten hat, hat Cirillo hinter sich.

Wie sagte er noch vor ein paar Monaten? «Den guten Ruf der Post wiederherzustellen, ist sicher etwas vom Wichtigsten.»

Die eigenen Leute hat er schon mal auf seiner Seite. Jetzt ist die Öffentlichkeit dran.

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