Das «Orakel» setzt auf Cash
Warren Buffett wettet zum Abschied auf den grossen Börsencrash

Warren Buffett hatte seinen letzten grossen Auftritt als CEO von Berkshire Hathaway. An der Aktionärsversammlung begründete der legendäre Investor, weshalb er aktuell auf Bargeld statt Aktien setzt.
Publiziert: 14:32 Uhr
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Warren Buffett gab am Wochenende seinen Abschied auf der ganz grossen Bühne.
Foto: imago images/ZUMA Press

Darum gehts

  • Buffett sieht wenige attraktive Investitionen, baut Bargeldreserven auf
  • Berkshire Hathaway sitzt auf 348 Milliarden Dollar in Cash und flüssigen Mitteln
  • Aktienpreise werden wieder sinken, ob in einer Woche oder in fünf Jahren, weiss niemand
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Gabriel KnupferRedaktor Wirtschaft

An der Aktionärsversammlung von Berkshire Hathaway hatte Warren Buffett (94) am Wochenende seinen letzten grossen Auftritt. 60 Jahre lang führte der bekannteste Investor der Welt seine Firma. Ende Jahr tritt er als CEO ab.

Es ist ein Abgang auf dem Höhepunkt. Bloomberg schätzt das Vermögen des aktuell fünftreichsten Menschen auf 169 Milliarden Dollar. Alleine in diesem Jahr nahm Buffetts Reichtum um 26,6 Milliarden Dollar zu. Und dies, während viele andere Superreiche wegen Donald Trumps (78) Zollpolitik viel Geld verloren. So wurde etwa Elon Musk (53) dieses Jahr fast 100 Milliarden Dollar ärmer.

Cash statt Aktien

Der Hintergrund: Beinahe das gesamte Vermögen des Investors steckt in seiner Firma. Und Berkshire hat die Turbulenzen an den Börsen bisher gut überstanden. Was in den letzten Monaten passiert sei, «ist wirklich nichts», so Buffett an der Aktionärsversammlung. «Das war kein dramatischer Bärenmarkt oder etwas in der Art.»

Doch Buffetts aktuelle Strategie mit Berkshire lässt befürchten, dass der grosse Crash erst noch bevorsteht. Die Firma verkaufte im ersten Quartal erneut Aktien, ohne das Geld neu an der Börse anzulegen. Selbst den vorübergehenden Absturz nach Trumps Zollankündigung nutzte Buffett nicht, um Aktien zu kaufen.

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Inzwischen sitzt Berkshire auf 348 Milliarden Dollar in Cash und ähnlichen flüssigen Mitteln, vor allem kurz laufenden US-Staatsanleihen. Das ist etwa ein Drittel der gesamten Vermögenswerte der Firma.

«Es wird nicht in 50 Jahren sein»

Weshalb dieser riesige Bargeldberg? Er habe zuletzt wenige attraktive Investitionen gesehen, sagte Buffett, der wegen seines guten Riechers am Aktienmarkt als «Orakel von Omaha» bezeichnet wird. Die Suche nach passenden Firmen für Investitionen gleiche einer «Schatzsuche».

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Er sei sicher, dass «Berkshire eines Tages mit Gelegenheiten bombardiert wird, bei denen wir froh sein werden, dass wir das Geld dafür haben». Ob das in einer Woche oder in fünf Jahren sein werde, wüssten weder er noch sein Nachfolger Greg Abel (62). «Aber es wird nicht in 50 Jahren sein.»

Buffett glaubt nicht daran, dass man den Markt timen kann. Für ihn ist es also nicht möglich, den Zeitpunkt von Marktabstürzen oder starken Anstiegen vorauszusehen. Doch dass die aktuell hohen Aktienpreise in absehbarer Zukunft sinken werden, ist für die Investorenlegende klar.

Ob der Crash wegen Trump oder aus anderen Gründen kommt, liess Buffett ebenfalls offen. Den Namen des Präsidenten nahm er in seinem viereinhalbstündigen Auftritt kein einziges Mal in den Mund. Dennoch kritisierte er die US-Zollpolitik. «Handel sollte keine Waffe sein», sagte Buffett. «Ich glaube, je wohlhabender der Rest der Welt wird, desto wohlhabender werden auch wir werden.»

Keine Empfehlung für Anleger

Dieser Artikel dient ausschliesslich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Die dargestellten Meinungen und Einschätzungen beruhen auf sorgfältiger Recherche, können jedoch nicht die individuelle Prüfung und Beratung durch Fachleute ersetzen. Börsenentwicklungen sind von vielen Faktoren abhängig und nicht vorhersehbar. Investitionen in Aktien, Kryptowährungen und andere Finanzprodukte bergen Risiken, einschliesslich des möglichen Verlusts des eingesetzten Kapitals.

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