Darum gehts
- Trump sammelt Spenden über Winred, auch Schweizer erhalten E-Mails
- Spendenaufrufe an Schweizer Adressen sind illegal laut US-Gesetz
- Trump soll in fünf Jahren 1600 Spenden von Ausländern erhalten haben
«Ich bin Donald J. Trump. FÜRCHTE DICH NICHT! Ich werde dich immer für deine Unterstützung lieben.» So lautet ein Aufruf von US-Präsident Donald Trump (79) auf der Website Win Red, die für ihn und die republikanische Partei Spenden sammelt. Mit dem Geld werden vor allem Wahlkampagnen finanziert.
Spendenaufrufe von Winred landen immer wieder in den E-Mail-Postfächern von Schweizerinnen und Schweizer. Unter anderem hat alt Nationalrat der Grünen Jo Lang (71) Post aus den USA erhalten, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. «Ich habe keine Ahnung, wie ich auf den Verteiler gekommen bin», sagte Lang gegenüber der Zeitung. Vielleicht werde er mit jemandem mit gleichem Namen verwechselt.
Doch teilweise gingen die Mail an Adressen mit einer Schweizer Domain, wie die Zeitung herausfand. Das Problem: Das ist illegal. Das US-Gesetz verbietet bei Wahlen direkte und indirekte Spenden von Ausländerinnen und Ausländern.
1600 Spenden von Ausländern
So einfach geht es dann auch nicht: Wer auf der Website der Republikaner spenden möchte, muss die Nummer eines US-Arbeitsausweises angeben. Im Kleingedruckten steht zudem, dass Spenden von Ausländerinnen und Ausländern «strengstens verboten sind». Für die Einhaltung ist die Plattform zuständig.
Doch es gibt immer wieder Vorwürfe, dass die Parteien nicht sauber an ihre Spendengelder gelangt sind. Gemäss der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) soll Trump in den letzte fünf Jahren 1600 Spenden von Ausländern bekommen haben – viele davon liefen dabei über das Portal Winred. Für eine Stellungnahme war die Online-Plattform nicht zu erreichen, heisst es im Artikel weiter.