Coronavirus steigert Handynutzung
Online-Spiele und Video-Apps boomen wegen Zwangspause

Das Coronavirus hält rund um den Globus Investoren in Atem, doch mittlerweile zeichnen sich auch die ersten Profiteure der in China ausgebrochenen Infektionskrankheit ab.
Publiziert: 04.02.2020 um 14:16 Uhr
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Aktualisiert: 05.02.2020 um 09:58 Uhr
Spiele-Entwickler wie Ourpalm profitieren von der Ausbreitung des Coronavirus: Denn aufgrund der Reisebeschränkungen sitzen viele Chinesen zuhause fest und müssen sich die Zeit vertreiben.
Foto: Ourpalm
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Aufgrund von Werksschliessungen und Reisebeschränkungen sitzen unzählige Chinesen zuhause fest und müssen sich die Zeit vertreiben. Deshalb verbuchten Online-Spiele und kurze Video-Apps in den vergangenen Wochen Millionen Aufrufe und Downloads.

Kurse schnellen nach oben

Anleger haben den Trend mittlerweile für sich entdeckt und bescherten Spiele-Entwicklern und Video-Plattformen am Dienstag ein Kursfeuerwerk. In China verbuchten allein fünf Spiele-Entwickler, darunter die Firma Ourpalm, einen Kurszuwachs von zehn Prozent. Das ist das maximal zugelassene Tagesplus.

In Hongkong legte die Internetfirma Tencent zwei Prozent zu und damit doppelt so stark wie der Markt. Die Aktien der in den USA gelisteten Video-Plattform Bilibili kletterten fast um sieben Prozent nach oben. Auch der Suchmaschinenbetreiber Baidu und der Amazon-Rivale Alibaba zogen an.

Mehr Downloads und Handyzeit wegen Zwangspause

«Meine Bildschirmzeit hat gestern zehn Stunden überschritten», sagte ein Mann aus Shanghai in einem Social-Media-Netzwerk und fügte hinzu: «Was schlagt ihr denn alle vor, was ich anderes tun könnte, ausser auf mein Handy zu schauen?»

Die vielen Chinesen auferlegte Zwangspause, um die Ausbreitung der Lungenkrankheit einzudämmen, liess die Zahl der Downloads von Video-Apps nach oben schnellen. Nicht nur Spiele wie etwa Tencents Blockbuster «Honour of Kings» waren gefragt, sondern auch Gesundheits- und Fitness-Apps. So legte etwa die Downloadrate der App «Pingan Good Doctor», die sich mit Gesundheitsthemen befasst, mehr als 1000 Prozent zu.

Chinesen setzen mehr und mehr auf Online-Shopping

«Wir glauben, dass die chinesischen Internet- und Logistikunternehmen etwas vor den Auswirkungen des Virenausbruchs geschützt sind», schrieben Analysten von Bernstein Research. Dazu trage bei, dass der Coronavirus den Trend verstärke, Einkäufe und Dienstleistungen über das Internet abzuwickeln.

Dem tragen mittlerweile auch immer mehr Unternehmen Rechnung: Selbst Firmen, die ihre Produkte traditionell lieber in grossen Ausstellungsräumen präsentieren, wie etwa die Autokonzerne Tesla and Daimler, haben ihre Modelle zuletzt verstärkt im Internet beworben. (SDA)

Was ist das Coronavirus?

Das neue Coronavirus hält die Welt in Atem. Doch was genau ist das Sars-ähnliche Virus überhaupt? Wie entstand es? Und wie kann man sich schützen? BLICK klärt hier die wichtigsten Fragen und hält Sie im Newsticker auf dem Laufenden.

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