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Gewerkschaftsbund fordert Lohnerhöhung von 2 Prozent

Für 2022 fordert der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) zwei Prozent oder 100 Franken mehr Lohn in allen Branchen. Nach den grossen Anstrengungen in der Covid-19-Pandemie müssten die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer am Aufschwung teilhaben.
Publiziert: 07.09.2021 um 11:17 Uhr
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Die Löhne müssen steigen, fordert der Schweizerische Gewerkschaftsbund.
Foto: Keystone

Die Unternehmensgewinne sprudeln wieder. Davon sollen auch Arbeitnehmer profitieren. Die Mehrheit der Branchen befindet sich in einer günstigen Lage, wie der SGB am Dienstag vor den Medien feststellte. Die Teuerung beläuft sich in den Monaten der Lohnverhandlungen auf etwa ein Prozent oder mehr.

Nach Jahren der stagnierenden Löhne ist für die dem SGB angeschlossenen Gewerkschaften ein Nachholbedarf ausgewiesen. Die Lohnerhöhungen von 2 Prozent oder 100 Franken im Monat seien durch die Inflation gerechtfertigt und zur anderen Hälfte durch die Notwendigkeit, Produktivitätssteigerungen in den Reallöhnen widerzuspiegeln.

Anstrengungen müssen belohnt werden

Während der Pandemie hätten die Arbeitnehmenden bei zahlreichen Unsicherheiten grosse Anstrengungen unternommen. Dieser Einsatz müsse bei den Lohnverhandlungen für 2022 berücksichtigt werden, verlangte SGB-Präsident Pierre-Yves Maillard gemäss Communiqué.

Da in der zweiten Hälfte 2021 und 2022 mit einem Wachstum zu rechnen ist, haben viele Branchen Spielraum für höhere Löhne. Mit Blick auf die starke Konjunkturerholung seien Lohnerhöhungen unabdingbar, sagte Vania Alleva, Präsidentin der Gewerkschaft Unia.

100-Prozent-Lohn am Existenzminimum

Besonders grossen Bedarf für eine Erhöhung ortet der Gewerkschaftsbund bei den niedrigsten Löhnen. Angaben zufolge stiegen in den Gesamtarbeitsverträgen die Durchschnittslöhne während der letzten Jahre stärker als die Mindestlöhne. Damit der Schutz vor Lohndumping weiter wirkt, müssten alle Mindestlöhne auf mindestens 4000 Franken im Monat steigen, fordert der Dachverband. Weiter müssten die Berufe, die vorwiegend von Frauen ausgeübt werden, ernsthaft aufgewertet werden. Das gilt laut SGB namentlich für das Gesundheitswesen mit seinen niedrigen Löhnen.

Beim ausgebildeten Pflegepersonal gleicht der Lohn die täglichen Opfer nicht mehr aus, wie Beatriz Rosende, Zentralsekretärin für den Gesundheitssektor bei der Gewerkschaft im Service public (VPOD), sagte. Bei Pflegenden mit geringen oder keinen Qualifikationen liege selbst ein 100-Prozent-Lohn nahe am Existenzminimum. (SDA/knr)

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