US-Börsen starten mit Minus in die Woche
Nervöser Wochenstart der Wall Street: Die wichtigen Leitindexe an der US-Börse verlieren zum Handelsauftakt am Montag relativ deutlich: Der Dow Jones büsst 0,6 Prozent ein, der breitere S&P 500 knapp 0,9 Prozent. Am stärksten im Minus zeigt sich der technologielastige Nasdaq, der zum Start gut 1 Prozent nachgegeben hat.
Der Auslöser der gedrückte Stimmung: Die Ratingagentur Moody's stufte am Wochenende die Kreditwürdigkeit der USA herab – von der Bestbewertung «AAA» auf «AA1». Zur Begründung führte die Ratingagentur das Anwachsen der Staatsschulden sowie der Zinsen an, die die USA für ihre Schulden zahlen müssen.
Bitcoin verliert über Nacht 4 Prozent
Nervosität an den Märkten: Nach der stärksten Woche an der Wall Street seit Jahren – der S&P 500 legte um 5 Prozent zu auf Wochenfrist, der Nasdaq gar um 7 Prozent – ist die Stimmung zum Wochenstart gedrückt. Der Grund: Moody's stufte die Kreditwürdigkeit der USA herab. Die Ratingagentur begründete dies mit wachsenden Staatsschulden und steigenden Zinszahlungen.
Der Bitcoin, die grösste Kryptowährung der Welt, fiel in der Nacht auf Montag innert weniger Stunden um knapp 4 Prozent auf rund 103’000 Dollar. Auch an den Aktienmärkten deuten sich am Montag Rückschläge an: Die US-Börsen sind vorbörslich zwischen 1 und 1,5 Prozent im Minus. Der SMI hingegen präsentiert sich gefestigt – und eröffnete lediglich 0,04 Prozent tiefer.
Der Goldrausch ist (vorläufig) zu Ende
In unsicheren Zeiten kaufen die Menschen Gold. Diese Regel hat sich auch im April wieder bewahrheitet. Nach dem von Donald Trump (78) ausgerufenen «Liberation Day» und den weltweiten Strafzöllen kletterte der Preis für eine Feinunze Gold erstmals auf über 3500 Dollar.
Mittlerweile haben die globalen Börsen die teilweise massiven Kursverluste nach Trumps Zollhammer wieder wettgemacht. Sogar in den USA ist rund 40 Tage nach dem «Liberation Day» nicht mehr viel vom Börsendebakel zu spüren. Die grossen Indizes haben sich mittlerweile erholt (siehe Eintrag unten).
Und der Goldrausch? Der ist somit auch erstmal vorbei. In der letzten Woche gab der Preis für eine Feinunze Gold um 6 Prozent nach – auf aktuell 3200 Dollar. Wenn man bedenkt, dass der Goldpreis vor einem Jahr noch bei 2300 Dollar lag, dürften die Langzeit-Anleger dies verkraften können.
Kursexplosion in den USA – ein Tech-Titel hängt alle ab
Anfang April rutschten die US-Börsen ab – und wie! Donald Trumps (78) globaler Zollkrieg liess die grossen amerikanischen Indizes um 10 bis 20 Prozent abstürzen. Seither ist die Wall Street aber auf Erholungskurs.
Am gestrigen Dienstagabend hat es der breite S&P 500 nun geschafft und sämtliche Jahresverluste wettgemacht. Der S&P 500 notiert wieder so hoch wie Anfang Jahr. Der Dow Jones und Nasdaq sind noch leicht unter dem Stand vom 1. Januar – allerdings ebenfalls bereits sehr nahe dran.
Die Rally hat mehrere Gründe: Erstens sorgte das überraschend milde US-Inflationsdatenpaket für Hoffnung auf eine Zinspause. Zweitens wirkt das 90-tägige Zollmoratorium zwischen den USA und China wie ein Beruhigungsmittel für die Märkte. Drittens macht die Aussicht auf neue Handelsabkommen Hoffnung.
Am meisten profitierten zuletzt die Tech-Werte – allen voran Chips-Hersteller Nvidia: In den letzten fünf Tagen legte der Nvidia-Kurs um über 15 Prozent zu. Am gestrigen Dienstag gabs ein Plus von knapp 6 Prozent – Grund ist eine neue KI-Partnerschaft mit Saudi-Arabien.
Techaktien klettern – Nvidia und Netflix dick im Plus
Die US-Techaktien setzen ihren gestrigen Höhenflug fort. Der Chiphersteller Nvidia liegt am Dienstagabend fast 5,7 Prozent im Plus. In den letzten fünf Tagen legte der Konzern um 15 Prozent zu. Auch die Aktie des Streaming-Unternehmens Netflix steigt knapp 2,8 Prozent. Beim Software- und Dienstleistungskonzern Palantir geht es um 5,5 Prozent nach oben. Auch Meta steigt um 2,5 Prozent.
Der Nasdaq 100 klettert um 1,4 Prozent nach oben. Am Montag stieg der Index gar um über 4 Prozent.
US-Börse reagiert positiv auf Zoll-Deal
Die Pause im Handelsstreit zwischen China und den USA kommt an der US-Börse sehr gut an. Der Dow Jones springt mehr als 1000 Punkte nach oben und eröffnet am Montag mit einem Plus von 2,4 Prozent. Der S&P 500 steigt knapp 3 Prozent. Am stärksten steigen die Tech-Aktien. Der Nasdaq 100 liegt bei 3,8 Prozent im grünen Bereich. Gleichzeitig sinkt der Goldpreis um 3 Prozent.
US-Finanzminister Scott Bessent hatte nach den Verhandlungen in Genf verkündet, dass die Zollsätze ab dem 14. Mai für zunächst 90 Tage um jeweils 115 Prozent gesenkt werden. Somit erhebt die USA noch 30 Prozent Zölle auf die meisten chinesische Waren und China noch 10 Prozent auf amerikanische Waren. Die Zeit soll genutzt werden, um weiter zu verhandeln, wie auch aus einer gemeinsamen Erklärung der chinesischen und der US-Vertreter hervorgeht.
Sehr unterschiedliche Entwicklungen im SMI
Der Schweizer Leitindex SMI verharrt bis zum Mittag auf dem Niveau des Schlusskurses vom Freitag. Gleichzeitig weist er grosse Unterschiede auf. Zu den Gewinnern gehören die stark auf den asiatischen und amerikanischen Markt ausgerichteten Unternehmen. So hat die Aktie des Computerzubehör-Herstellers Logitech 7,5 Prozent zugelegt. Das Papier des Luxusgüterkonzerns Richemont ist 6,7 Prozent im Plus. Und der Finanztitel Partners Group legt um 5,6 Prozent zu.
Auslöser sind Annäherungen im Handelskrieg zwischen den USA und China. Die beiden Konfliktparteien haben sich am Montag darauf geeinigt, ab Mittwoch den grössten Teil der gegenseitigen Zölle für 90 Tage auszusetzen.
Schlechte Nachrichten aus dem Weissen Haus gab es hingegen für die Schweizer Pharmaunternehmen. Donald Trump will die Medikamentenpreise in den USA senken. Entsprechend gehören die drei SMI-Pharmatitel zu den bisherigen Tagesverlierern. Novartis büsst 2,3 Prozent ein, Roche 3,4 Prozent. Die Lonza-Aktie bricht um 3,9 Prozent ein.
Bitcoin über 100'000 Dollar, Ethereum-Kurs explodiert
Der Kryptomarkt zeigt sich gerade in bester Laune: Die zwei wichtigsten Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum befinden sich im Hoch – und warten gleichzeitig mit positiven Nachrichten auf.
Auf der einen Seite ist der Bitcoin am Donnerstagnachmittag über die psychologisch wichtige Marke von 100'000 Dollar geklettert, die er Ende 2024 das erste Mal in seiner Geschichte geknackt hatte. Derzeit ist die digitale Leitwährung gut 103'000 Dollar wert. Vor exakt einem Monat war der Bitcoin-Kurs auf das Jahrestief von rund 75'000 Dollar gefallen, nach unten gezogen durch Donald Trumps Zoll-Eskapaden mit seinem «Liberation Day». Seither geht es wieder aufwärts, wodurch Analysten gar Anzeichen dafür sehen, dass sich der Bitcoin vom Börsengeschehen abkoppeln könnte.
Auf der anderen Seite hat Ethereum einige der erfolgreichsten Stunden seit seiner Lancierung 2017 hinter sich. Seit Donnerstag hat die Nummer 2 der Kryptowährungen um 28 Prozent zugelegt. Mit derzeit 2300 Dollar ist Ethereum nun zumindest wieder knapp halb so viel wert wie beim Höchststand im November 2021. Der aktuelle Aufwind ist auf ein Update vom vergangenen März zurückzuführen, das Verbesserungen in puncto Geschwindigkeit, Skalierbarkeit und Transaktionskosten mit sich gebracht hat.
UBS-Topmanager verkauft im grossen Stil Aktien der Grossbank
Ein Verkauf zum falschen Zeitpunkt? Ein Mitglied des UBS-Managements hat kürzlich 130'435 UBS-Aktien im Wert von 3,3 Millionen Franken veräussert, wie «Cash» berichtet. Bei der Schweizer Börsenaufsicht ging am Mittwoch eine entsprechende Meldung ein.
Wer hinter dem Verkauf steckt, ist nicht genau bekannt. Klar ist einzig, dass es sich um ein Mitglied der Geschäftsleitung oder des exekutiven Verwaltungsrats von der UBS handelt. Bitter für den Verkäufer: Die Aktie der Grossbank hat am Donnerstag zugelegt, derzeit ist sie 1,9 Prozent im Plus.
Dax bricht nach Nichtwahl von Merz ein
Die Schlappe von Friedrich Merz macht sich direkt an der deutschen Börse bemerkbar. Der Leitindex Dax hat deutlich verloren, nachdem der CDU-Chef im ersten Wahlgang die Wahl zum Bundeskanzler verpasst hat.
Der Index ist derzeit gut 1,1 Prozent im Minus. Dabei war er zuerst leicht positiv in den Handel gegangen. Am Montag war der Dax den neunten Handelstag in Folge gestiegen, wodurch er wieder nah an sein Rekordhoch von Mitte März herankam.