Betreibungsregisterauszug von Ende September aufgetaucht
Pierin Vincenz kämpft gegen riesige Schuldenberge

Pierin Vincenz steht vor Betreibungen von über 56 Millionen Franken. Der Betreibungsregisterauszug von Ende September bietet einen Überblick.
Publiziert: 13.10.2024 um 18:25 Uhr
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Aktualisiert: 13.10.2024 um 20:41 Uhr
Pierin Vincenz im Jahr 2012 als Raiffeisen-CEO.
Foto: Keystone
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Auf einen Blick

  • Pierin Vincenz: Schuldenberg von über 56 Millionen Franken
  • Raiffeisen fordert 50,5 Millionen Franken wegen gescheiterter Investition
  • St. Galler Bank Acrevis plant offenbar den Verkauf von Vincenz' Ferienhaus
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Der gefallene Ex-Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz (68) hat laut einem aktuellen Betreibungsregisterauszug Betreibungen über 56 Millionen Franken am Hals. Das berichtet die «SonntagsZeitung». Der Auszug wurde am 27. September vom Betreibungsamt Lugano ausgestellt und liegt der Zeitung vor. Vincenz' Vermögen ist aktuell grösstenteils gesperrt.

Der grösste Gläubiger ist laut dem Bericht seine ehemalige Arbeitgeberin. Raiffeisen fordert über 50,5 Millionen Franken zurück. Grund dafür ist vor allem die gescheiterte Investition in das Start-up-Unternehmen Investnet. Raiffeisen, damals unter der Führung von Vincenz, erwarb 2015 60 Prozent des Unternehmens für 40 Millionen Franken, wovon 2,9 Millionen Franken bei Vincenz selbst landeten – angeblich als Darlehen. Die Staatsanwaltschaft wertet dies jedoch als versteckte Schenkung und Bestechung. 

Dölf Früh und Peter Spuhler

Neben Raiffeisen fordert auch Vincenz' ehemaliger Freund Dölf Früh (72) 4,8 Millionen Franken zurück, die er für eine zweite Villa im Tessin geliehen hatte. Die Zwangsversteigerung dieser Villa scheiterte jedoch. Früh kaufte die baufällige Immobilie in Morcote für 4 Millionen Franken selbst aus der Konkursmasse und erhielt eine Bescheinigung über die Unzulänglichkeit des Pfands.

Auch Vincenz' Gläubiger Peter Spuhler (65) übt Druck aus, um seine 6,5 Millionen Franken zurückzubekommen, die er Vincenz einst lieh. Spuhler droht ebenfalls mit einer Zwangsverwertung, obwohl es bisher keine Betreibung von ihm gibt.

Aktueller Verfahrensstand

Darüber hinaus fordert die St. Galler Bank Acrevis 666'050 Franken von Vincenz und plant, ein Pfand, vermutlich Vincenz' Ferienhaus in Andiast, zu verkaufen. Dieses Haus hat für Vincenz hohen symbolischen Wert, da es von seiner Schwester gebaut wurde und die Familie aus dem Bündner Oberland stammt.

Im Strafverfahren gegen Vincenz herrscht derzeit Stillstand. Das Bundesgericht in Lausanne prüft den Antrag des Zürcher Obergerichts, das Urteil aufzuheben und den Prozess in Zürich neu aufzurollen. Sollte dies geschehen, könnte sich das Verfahren um Jahre verzögern.

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