Die Nachfrage nach familien- und schulergänzenden Kinderbetreuungsangeboten in der Schweiz nimmt weiter zu. Das sagt Prisca Mattanza vom Verein Kinderbetreuung Schweiz (Kibesuisse). «Das Bedürfnis der Eltern und auch der Wirtschaft nach Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird weiter wachsen», führt sie aus.
Total wird die Zahl der bestehenden Betreuungsplätze für Kinder im Vorschulalter auf über 63'000 geschätzt. Kita-Angebote und Lösungen gibt es so viele unterschiedliche, wie es Gemeinden gibt. Der grösste Teil der Kitas sind privat organisierte kleine oder sehr kleine Trägerschaften.
Stadt-Land-Graben
Die Bandbreite der Versorgungsgrade der Kinderbetreuung im Vorschulbereich ist nicht nur zwischen den Kantonen sehr gross, sondern auch zwischen Stadt und Land. Der Versorgungsgrad gibt an, für welchen Anteil der Kinder einer Altersgruppe ein Vollzeitbetreuungsplatz zur Verfügung steht.
Die bestversorgten Kantone für Vorschulkinder sind Genf, Neuenburg und das Waadtland mit einem Versorgungsgrad zwischen 26 bis 29 Prozent. Mit 3 bis 8 Prozent deutlich schlechter aufgestellt sind die ländlichen Kantone Glarus, Nidwalden, St. Gallen, Uri und Appenzell Innerrhoden. Für Kinder in den Städten ist das Angebot am grössten: Hier führt die Stadt Zürich (49 Prozent) vor Bern (47), Lausanne (45), Genf (40) und Neuenburg (32) die Liste an.
Deutschschweizer Eltern zahlen am meisten
Die Kosten der Kitas belaufen sich im Jahr auf knapp 1,5 Milliarden Franken, oftmals von den Eltern finanziert. Auch hier gibt es grosse Unterschiede zwischen den Sprachregionen: In der Westschweiz übernehmen die Eltern ein Drittel der Betreuungskosten, in der Deutschschweiz müssen die Eltern im Schnitt zwei Drittel der Kosten selbst berappen.
Die durchschnittliche Betreuungsdauer von Kleinkindern liegt bei zweieinhalb Tagen pro Woche. Die Vollkosten eines Kita-Platzes pro Tag und Kind betragen zwischen 75 und 120 Franken.
Dank der Anschubfinanzierung des Bundes sind Zehntausende neuer Krippenplätze entstanden. Das war der Schweiz bislang fast eine halbe Milliarde Franken wert.