Bei Ferien wird nicht gespart
Weniger USA, mehr Afrika: Wie die Schweiz dieses Jahr reist

Fliegen trotz Klimawandel, mehr Ferien trotz steigender Preise? Eine neue Studie von Allianz zeigt: Für Schweizerinnen und Schweizer haben Ferien hohe Priorität. Blick zeigt, wie wenig sich das Reiseverhalten der Schweizer Bevölkerung verändert.
Publiziert: 17:24 Uhr
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Aktualisiert: vor 7 Minuten
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Eine neue Allianz-Studie zeigt: So reisen wir Schweizer.
Foto: pixabay

Darum gehts

  • Schweizer reisen mehr und geben mehr für Ferien aus
  • Individualisierung ist ein klarer Wunsch der Reisenden
  • Reisebudget pro Haushalt liegt bei durchschnittlich 3500 Franken
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Riccarda CampellRingier Journalistenschülerin

Die Schweizerinnen und Schweizer reisen so viel wie selten zuvor – und gönnen sich mehr. Das zeigt die Allianz-Studie «Buchungs- und Reiseverhalten der Schweizer Bevölkerung 2025», für die im Juni 1000 Personen befragt wurden.

Wir sparen nicht beim Reisen

Sparen, sparen, sparen – ein Vorsatz, den viele kennen. Aber bloss nicht, wenn es ums Reisen geht: Seit 2022 ist das Budget für die Sommerferien um fast 60 Prozent gestiegen. In diesem Jahr liegt es bei durchschnittlich rund 3500 Franken pro Haushalt. Gleichzeitig reisen Schweizer mehr. Im Schnitt unternehmen sie knapp drei Kurztrips (+32 Prozent gegenüber Vorjahr) und drei längere Reisen (+ 15 Prozent) pro Jahr.

Flugscham ade!

Klimawandel? Fliegen ist wieder beliebt bei Schweizer Reisenden. Während 2021 auch coronabedingt nur 19 Prozent der Befragten flogen, waren es dieses Jahr bereits wieder 41 Prozent. Der Flieger ist wieder auf dem Vormarsch. Dagegen verliert das Auto als Reisetransportmittel an Bedeutung.

Genau so will ich reisen

Individuelle Ferien liegen voll im Trend. Immer mehr Reisende wollen ihre Reisen nach eigenen Wünschen gestalten, statt auf klassische Pauschalangebote zu setzen. Für 91 Prozent der Befragten spielt Individualisierung eine Rolle – Frauen ist dies noch deutlich wichtiger als Männern. Fast alle möchten ihre Unterkunft selbst auswählen oder anpassen und ihre Erlebnisse vor Ort frei gestalten.

Die Klassiker bleiben Klassiker: Top Reiseziele 2025

Europa bleibt im Sommer und Herbst das beliebteste Reiseziel der Schweizer. Spitzenreiter bei der Nachfrage sind Spanien, Griechenland und die Türkei. Im Winter zieht es uns an die Sonne: Da sind die Malediven, Ägypten oder Thailand top. Bei der Reiseform dominieren wie eh und je Badeferien und Städtereisen. Das vermeintliche Trendthema Workation hingegen ist nur für drei Prozent der Reisenden ein Thema.

Was zudem auffällt: Immer weniger Schweizer verbringen ihre Ferien ausschliesslich in der Schweiz. Die Kombination aus Ferien im Inland und im Ausland ist üblich.

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Wie schlimm steht es um das USA-Reisegeschäft?

2025 steht noch kein nennenswerter Einbruch bevor. Aktuell liegt das Minus bei rund sechs Prozent, bis Ende Jahr dürfte es etwa zehn Prozent betragen. Wie es 2026 aussieht, ist noch unklar. Es wird jedoch angenommen, dass andere Ziele wie Kanada, Australien oder Destinationen in Asien und Afrika zulegen – zulasten der USA.

Das Reisen wird teurer

Die Preise für das Reisen sind im letzten Jahr abermals leicht gestiegen, wobei es im Mittelmeerraum kurzfristig während der Sommerferien zu Preissenkungen kam. Ausserdem sind Flüge in die USA aktuell sehr günstig. Die Nebenkosten sind jedoch weiterhin hoch: Ein starker Schweizer Franken wirkt zwar unterstützend, doch in vielen Ländern treibt die Inflation die Preise hoch.

Stimmungsbarometer: «Es ziehen Wolken auf»

Kurz vor den Sommerferien befragte der Schweizer Reise-Verband (SRV) alle grossen Reiseveranstalter sowie zahlreiche kleinere Mitglieder zu ihren Sorgen. Am meisten Probleme erwartet die Reisebranche wegen globaler Krisen, gefolgt von Preisentwicklung und Fachkräftemangel. Laut derselben Umfrage wird zudem die künstliche Intelligenz das Reisen künftig am stärksten beeinflussen, gefolgt von Individualisierung und Klimaerwärmung. Im Vorjahr war die Klimaerwärmung noch der wichtigste Faktor.

Allen widrigen Umständen und Veränderungen zum Trotz zeigen sich Schweizer Reisende jedoch als krisenerprobt. Globale Ereignisse bringen uns offenbar nicht so schnell aus der Ruhe. Auch bei grösseren Vorfällen kann sich kurzfristig das Reiseverhalten verändern, doch laut SRV-Geschäftsführerin Andrea Beffa (39) «ist es erstaunlich, wie schnell Probleme wieder in Vergessenheit geraten». Sie blickt daher zuversichtlich in die Zukunft: «Die Welt macht mir persönlich Sorgen, das Reiseverhalten jedoch nicht.»

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