Noch baut Barry Callebaut an der Fabrik im deutschen Norderstedt. Doch bereits in der ersten Jahreshälfte geht sie in Betrieb mit der vollständig von der Milchverarbeitung getrennten Schokoladenherstellung. «Meines Wissens sind wir damit auch der erste Hersteller überhaupt mit einer milchfreien Fabrik in Europa», sagt Sprecher Frank Keidel von Barry Callebaut.
Von dieser ersten Anlage des Schweizer Schoggi-Konzerns aus soll Europa, inklusive die Schweiz, bedient werden. Um Produkte «milchfrei» nennen zu können, würden strengere Bedingungen als für den Begriff «vegan» gelten, sagt Keidel. Es seien keinerlei Spuren von Milch erlaubt. Deshalb werde die Fabrik vollständig von der Milchverarbeitung getrennt.
Für jüngere Konsumenten gedacht
Die jährliche Produktionskapazität dürfte Zehntausende von Tonnen erreichen. Auch die Schweiz soll von dieser Fabrik aus beliefert werden. Barry Callebaut biete zwar schon seit über zehn Jahren milchfreie Produkte an, sagt Keidel. Allerdings sei es sehr schwierig, den gleichen Geschmack und die gleiche Beschaffenheit wie bei einer Milchschokolade zu erreichen und in grossen Mengen zu produzieren.
Die neue Schokolade sei nun aber «genauso cremig» und schmecke «genauso gut». Dies sei einer Zutat natürlichen Ursprungs zu verdanken – welche genau, wollte er nicht offenlegen.
Heute ist das Geschäft mit milchfreien oder veganen Milchschokoladen zwar noch klein. Doch Barry Callebaut rechnet damit, dass es stark wachsen wird. Vor allem jüngere Generationen seien vermehrt nachhaltigkeitsbewusst und würden sich damit vegan, vegetarisch oder flexitarisch ernähren. (SDA/uro)