Darum gehts
- Zalando schickt kein Retourenetikett mehr mit, Kunden müssen es selbst ausdrucken
- Massnahme soll Ressourcen schonen und unnötigen Materialverbrauch vermeiden
- Zalando sperrte Konten von Tausenden Vielrücksendern für ein ganzes Jahr
Zalando-Kundinnen und Kunden aufgepasst! Der Onlineriese schickt kein Retourenetikett mehr mit. Wer eine Rücksendung verschicken will, muss das Etikett künftig selber ausdrucken. Zalando bestätigt die Massnahme auf Anfrage von Blick.
Bei seiner letzten Bestellung bemerkt Blick-Leser Dennis C.* (42), der regelmässig beim deutschen Riesen bestellt, dass das Rücksende-Etikett fehlt. «Das hat mich überrascht, da Zalando so krass kundenfreundlich ist», sagt der Kunde. «Mich nervt einfach, dass ich das Etikett nun selber ausdrucken muss.» Dass er deswegen nun aber weniger beim Onlinehändler bestellt, glaubt C. nicht.
Aufwand hatten die Zalando-Kunden bei einer Retoure bisher kaum: In jedem Päckli fand sich gleich auf dem Lieferschein das selbstklebende Rücksendeetikett. Zudem lassen sich die Pakete und Plastiksäcke von Zalando für die Rücksendung einfach wiederverschliessen. Wer also Waren retournieren will, musste das Päckli nur zumachen, das Etikett aufkleben und ab zur Post damit. Nun wird die Rücksendung deutlich aufwendiger – vor allem für jene, die zu Hause keinen Drucker mehr stehen haben. Immerhin bleibt die Rücksendung kostenlos.
Zalando will Ressourcen schonen
Will Zalando mit der neuen Massnahme dem Retourenwahn ein Ende setzen? «Solche Hürden sind nun in aller Munde, um Retouren zu mindern», sagt Blick-Leser C. Auch Blick berichtete diesen März über eine neue Massnahme: Zalando sperrte die Konten von Tausenden Vielrücksendern für ein ganzes Jahr. Auf den Werbeslogan «Schrei vor Glück! Oder schicks zurück» verzichtet der Onlineriese bereits seit mehreren Jahren.
Gemäss Zalando handelt es sich bei dem fehlenden Rücksendeetikett um ein «Testprojekt bei einigen unserer Schweizer Kundinnen und Kunden». Wie lange dieses dauert, könne man noch nicht sagen.
Bei einem signifikanten Anteil der Sendungen komme es gar nicht erst zu einer Retoure. Mit diesem Schritt will der Onlineriese die Ressourcen schonen und unnötigen Materialverbrauch vermeiden: Der physische Lieferschein wird nicht mehr mitgeschickt. «Im Falle einer tatsächlichen Rücksendung wird das Etikett durch den Kunden erstellt und ausgedruckt», so eine Sprecherin aus Deutschland.
* Name von der Redaktion geändert