580 Jobs sind betroffen
Post löst Zustellfirma Epsilon auf

Die Post will die Westschweizer Zustellfirma Epsilon in die beiden anderen konzerneigenen Firmen Presto und Direct Mail Company überführen. Ein Stellenabbau wird kaum zu vermeiden sein.
Publiziert: 06.07.2021 um 12:18 Uhr
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Die Post-Hauptsitz beim Wankdorf BE.
Foto: Blick

«Trotz allen Bemühungen kommt Epsilon im momentan schwierigen Umfeld der Werbe- und Zeitungsbranche auf keinen grünen Zweig», schreibt die Post in einem Communiqué vom Dienstag. Das sind klare Worte. Und sie haben Folgen. Die Firma wird aufgelöst und in andere Post-Unternehmen integriert.

Die Mitarbeitenden von Epsilon stellen in den Kantonen Genf, Waadt und Freiburg frühmorgens Zeitungen zu. Sie sorgen aber auch für die Zustellung von Post ohne Adresse wie Werbung.

Innerhalb der Post gibt es für diese Aufgaben zwei weitere Unternehmen: Die Presto Presse-Vertriebs AG in Bern, die für die Zustellung von Zeitungen zuständig ist, sowie die Direct Mail Company, die auf die Zustellung von Werbesendungen wie Flyer oder Prospekte spezialisiert ist.

580 Jobs betroffen

Weil Epsilon defizitär ist, wird die Firma jetzt in die beiden anderen Unternehmen integriert. Im 2022 soll das passieren. Damit, so schreibt die Post, sollen Arbeitsplätze gesichert werden. 580 Mitarbeitende sind betroffen.

Ein Abbau ist aber kaum zu vermeiden. Die Post gibt an, sie wolle alles daran setzen, möglichst allen Mitarbeitenden bei einer der beiden anderen Firmen einen Vertrag anzubieten. Auf der Führungsebene und in der Administration werde es aber schwierig sein. Das Konsultationsverfahren soll noch in diesem Jahr gestartet werden.

Die Gewerkschaft Syndicom betonte in einem separaten Communiqué, sie erwarte, dass die Angestellten durch die Überführung «keinerlei Nachteile» erfahren. Zudem müssten sie über den Prozess informiert und via Personalkommissionen einbezogen werden.

Tiefe Löhne

«Kurzfristig erwarten wir eine faire Perspektive bei den Löhnen und mittelfristig einen Gesamtarbeitsvertrag für die Werbeverträgerinnen und -verträger», wird Matteo Antonini, Leiter der Sektion Logistik bei Syndicom, zitiert. Die Gewerkschaft bemängelt, dass die Werbeverträger bei der Post nur 17,44 Franken pro Stunde verdienten.

Die Post wiederum schreibt in ihrer Mitteilung, dass das Thema der tiefen Löhne von dieser Zusammenlegung nicht betroffen sei. Sie wolle mit den Sozialpartnern zeitnah die Gespräche über einen Branchen-GAV für die Werbeverträger fortsetzen, heisst es. (SDA/ise)

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