Darum gehts
- 4500 US-Soldaten feiern auf Mallorca. Stimmung ist explosiv
- Soldaten nutzen Dating-Apps intensiv zwischen Bar-Besuchen
- Wirte und Hoteliers erwarten Einnahmen von 10 Millionen Euro
Für Barbetreiber und Beizer auf Mallorca ist es das Highlight des Jahres! 4500 US-Soldaten des Flugzeugträgers USS Gerald R. Ford verbringen ihren fünftägigen Festlandausgang auf der Ferieninsel. Nach dreieinhalb Monaten auf See gönnen sie sich Mini-Ferien in Palma und Umgebung. Für viele von ihnen heisst das: endlich wieder Spass, Sonne und Party.
Vor allem in Magaluf, wo sich sonst vor allem britische Sauf-Touristen vergnügen, hauen nun die Amis auf den Putz. Am Ballermann gehen sie zu deutschem Schlager ab. Viele von ihnen sind jung, noch keine 20 Jahre alt und zum ersten Mal in Europa. Für sie ist Mallorca doppelt attraktiv: In den USA darf man erst ab 21 Jahren Alkohol trinken, in Spanien schon mit 18. Für Bier oder Drinks lassen sie 200 bis 400 Euro liegen, rechnet der Gastroverband Acotur vor. Wirte und Hoteliers rechnen mit Einnahmen von 10 Millionen Euro, wie die Zeitung «Ultima Hora» berichtet.
«Die Jungs sind wild auf Flirts»
Doch die Stimmung ist nicht nur wegen des Alkohols wild. Viele Soldaten sind auch auf amouröse Bekanntschaften aus. «Die Stimmung ist explosiv», berichtet eine Taxifahrerin dem «Mallorca Zeitung». «Die Jungs sind wild auf Flirts – Tinder läuft heiss!», weiss sie. Und ergänzt: «Jeder Zweite ist nonstop am Wischen.» Heisst: Die US-Marines machen auf der Dating-App das nächste Date klar, während sie mit dem Taxi von einer Bar zur anderen fahren.
Heute Dienstagabend dürfte die Stimmung ihren Höhepunkt erreichen. Denn am Mittwoch müssen die Soldaten wieder zurück auf ihren Flugzeugträger. Dann ist für längere Zeit Schluss mit Ausgang. Der Ernst des Matrosen-Alltags kehrt zurück. Die Besatzung der USS Gerald R. Ford hat zwei Aufträge: Sie ist Teil der Nato-Abschreckung gegen Russland. Und macht auf hoher See an Manövern mit, die den militärischen Ernstfall simulieren.
Besatzung droht mit Beschuss
Bis es so weit ist, bleibt der Stahlkoloss bei Einheimischen wie Touristen ein beliebtes Fotosujet. Vom Land aus kann man den 333 Meter langen, atombetriebenen Flugzeugträger mit Platz für 90 Maschinen gut fotografieren. Keine gute Idee ist es, sich der USS Gerald R. Ford per Boot zu nähern und für ein Selfie zu posieren.
Da verstehen die Amis gar keinen Spass, wie das «Mallorca Magazin» berichtet. Die Besatzung reagiert scharf und mahnt per Funk zum Verlassen der Sperrzone: «Wenn Sie der Aufforderung nicht nachkommen, könnten die Vereinigten Staaten Verteidigungsmassnahmen ergreifen und Ihr Schiff könnte beschädigt werden.»