400 Züge unter Verdacht
Asbest! SBB bezahlen Millionen für die Kontrolle

Bei 400 Zügen der SBB besteht der Verdacht auf eine Asbestbelastung. Jetzt wollen die SBB Klarheit. Dafür nehmen sie ordentlich Geld in die Hand. Die Züge fahren im Personenverkehr derweil weiter. Eine Gefahr bestehe nicht.
Publiziert: 10:06 Uhr
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Aktualisiert: 11:23 Uhr
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Die SBB investieren 1,4 Millionen Franken in Asbestüberprüfungen bei älteren Zügen.
Foto: Pius Koller

Darum gehts

  • Die SBB überprüfen 400 Züge auf Asbest und andere gefährliche Belastungen
  • Es besteht im Normalbetrieb keine Gefahr für Pendelnde und Mitarbeitende
  • Die Sanierung und Entsorgung bis 2031 kosten voraussichtlich 4,9 Millionen Franken

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Robin WegmüllerRedaktor Wirtschaft

Die SBB müssen über 400 Züge auf Asbest und andere gefährliche Belastungen überprüfen. Mehrere Fahrzeuge im Personenverkehr weisen Verdachtsfälle auf. «Im Zeitraum zwischen 2026 und 2030 werden voraussichtlich mehrere Tausend Proben entnommen», bestätigt Sprecher Moritz Weisskopf gegenüber den Zeitungen von CH Media.

Betroffen sind die Fernverkehrszüge EW IV, der Pendelzug DPZ (S-Bahn), wenige Eurocity-Züge, der Regionalzug NPZ Domino oder die Loks des Typs Re 420 – alles Rollmaterial, das noch bis in die 2030er-Jahre unterwegs ist.

Keine Gefahr für Pendler

Asbest galt einst als Wunderbaumittel, da es hitzebeständig, fest und günstig war. Dementsprechend beliebt war der Baustoff. Doch die Fasern sind hochgefährlich. Wer sie einatmet, kann Jahrzehnte später an Krebs sterben. Noch heute fordert Asbest in der Schweiz laut Suva rund 150 Todesopfer pro Jahr. 1990 wurde Asbest verboten. Die Züge wurden in den Jahren davor gebaut.

Im Normalbetrieb besteht laut SBB keine Gefahr. «Ohne eine Beschädigung kommt es zu keiner Asbestfreisetzung. Es besteht im Fahrbetrieb der Züge keinerlei Gefährdung für unsere Kunden oder das Personal», so Weisskopf zu CH Media.

Trotzdem geht die potenzielle Belastung ordentlich ins Geld. Denn die SBB wollen absolute Gewissheit, bevor sie die älteren Züge reparieren oder verschrotten. Eine spezialisierte Firma erhielt dafür den Zuschlag für 1,4 Millionen Franken. Weitere 3,5 Millionen sind von 2026 bis 2031 für ein Sanierungs- und Entsorgungskonzept vorgesehen. Je nach Befund dürften die Kosten künftig noch steigen.

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