Darum gehts
- Appenzell plant hohe Parkgebühren, um Touristenansturm zu lenken
- Einheimische kritisieren gleiche Tarife für Touristen und Anwohner
- Neue Parkgebühren von 30 Franken pro Tag frühestens 2029 in Kraft
Im Appenzellerland gehen die Emotionen hoch. Grund dafür sind die von der Regierung angedachten rekordhohen Parkgebühren von 30 Franken pro Tag. Damit reagiert der Kanton Appenzell Innerrhoden auf die negativen Auswirkungen des Tourismus-Booms rund um den Alpstein. Mit einem neuen Parkleitsystem und massiv teureren Parkgebühren soll der Ansturm in geordnete Bahnen gelenkt werden.
Vor allem die angedachten 30 Franken für einen Parkplatz kommen bei den Einheimischen nicht gut an, wie es sich am Informationsanlass in Appenzell gezeigt hat. Die negativen Auswirkungen des Overtourismus beschäftigen die Bevölkerung. Hunderte Appenzellerinnen und Appenzeller lauscht den Ausführungen des Innerrhoder Justizvorstehers Jakob Signer (parteilos).
Für ihn ist klar, dass es jetzt nur noch übers Portemonnaie geht. «Wenn wir es schaffen, dass vier statt zwei Leute im Auto sitzen, wenn wir es schaffen, dass mehr Leute mit dem öffentlichen Verkehr nach Wasserauen kommen und dass Einheimische mit dem E-Bike in den Alpstein fahren, um zu wandern, dann haben wir etwas erreicht», sagt er gegenüber SRF.
«So haben wir bald keine Skifahrer mehr!»
In der hitzigen Debatte stand die Höhe der neuen Tarife im Fokus. Aber auch, dass die Parkgebühren im Sommer wie im Winter gleich hoch sein sollen. «So haben wir bald keine Skifahrer mehr», meinte ein Einheimischer, wie die «Appenzeller Zeitung» berichtet. Auch für die Appenzeller Bergbahnen ist sonnenklar: Im Winter müssen tiefere Tarife her!
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Widerstand formiert sich auch im und in der Gastronomie. Dort befürchtet man, dass Gäste ausbleiben, wenn ein Car zum Aus- und Aufladen einer Reisegruppe jeweils 100 Franken bezahlen muss. Für Kopfschütteln reihum sorgte auch, dass Einheimische gleich viel für einen Parkplatz bezahlen sollen, wie Touristen.
Keine dynamischen Preise
Justizvorsteher Signer zeigte Verständnis für den Widerstand aus der Bevölkerung. Er gab aber zu bedenken, dass man ein möglichst einfaches System wolle. Und deshalb ganz bewusst auf dynamische Preise – also teure Parkplätze in der Hochsaison, günstigere in Randzeiten – und Vergünstigungen für Einheimische verzichtet habe.
In Kraft sind die neuen Tarife allerdings noch nicht. Derzeit läuft die Vernehmlassung, dann muss ein Gesetzesentwurf durch den Grossen Rat. Zuletzt befindet die Landsgemeinde über die Rekord-Parkgebühren – frühestens 2029. Das letzte Wort hat also das Volk. Und weil die hohen Parkgebühren auch für Einheimische gelten sollen, ist es gut möglich, dass die Appenzellerinnen und Appenzeller den Vorschlag auf den Zielgeraden doch noch abschiessen. Und es an schönen Sommertagen weiterhin zu Chaos auf den Strassen und Parkplätzen rund um den Alpstein kommt.