Auch ein Schweizer Skispringer disqualifiziert
Sommer-GP-Auftakt – und schon wieder Anzugs-Theater!

Der Sommer-Grand-Prix im Skispringen startet bereits wieder mit Kontroversen. Mehrere Athleten werden wegen regelwidriger Anzüge disqualifiziert, darunter der Schweizer Yanick Wasser. Die Erklärung des Schweizer Teams ist eigenwillig.
Publiziert: 11:40 Uhr
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Aktualisiert: 11:41 Uhr
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Skispringen gibts auch im Hochsommer: Aber der Auftakt der Sommer-GP-Serie in Courchevel (im Bild Frauen-Siegerin Nika Prevc) wird vom erneuten Wirbel um zu grosse Anzüge überschattet.
Foto: Getty Images

Darum gehts

  • Chaos bei der Sommer-Grand-Prix-Serie wegen zu grosser Anzüge
  • Norweger Kristoffer Eriksen Sundal erneut mit zu grossem Anzug disqualifiziert
  • Mit Yanick Wasser wird auch ein Schweizer aus der Rangliste gestrichen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Lernen sie es nie? Auf diese Frage kommt fast unweigerlich, wer das Chaos beim Auftakt zur Sommer-Grand-Prix-Serie im Skispringen betrachtet. Beim ersten Event der neuen Saison werden erneut diverse Springer wegen zu grosser Anzüge erwischt. Und entweder bereits vor dem Springen gar nicht erst zugelassen oder nach der Quali respektive nach dem Wettkampf disqualifiziert. 

Beim unwürdigen Chaos im sommerlichen Courchevel (Fr) mittendrin: Kristoffer Eriksen Sundal (24). Der Norweger wird einmal mehr mit einem zu grossen Anzug erwischt und ausgeschlossen. Wie schon im Winter an der Heim-WM in Trondheim, als der grosse Skandal um mit Vorsatz manipulierte Anzüge im norwegischen Team an die Öffentlichkeit kam und danach unter anderem auch Eriksen Sundal suspendiert wurde.

Disqualifikationen vor, während und nach dem Wettkampf

Nach diesem WM-Eklat hatte der Ski-Weltverband (FIS) die Regeln verschärft. Nun blieben bei den strengeren Materialkontrollen schon vor dem Event zehn Springer und fünf Springerinnen hängen – sie konnten gemäss dem neuen Regelwerk gleich wieder abreisen und dürfen erst wieder beim nächsten Sommer-GP in Polen starten. 

Eriksen Sundal erwischte es dann am Samstag nach der Quali. Beim Springen selber wurden drei Athleten nicht zum Start zugelassen und weitere drei schliesslich noch danach disqualifiziert – darunter der Schweizer Yanick Wasser (21). Statt mit seinen Sprungweiten steht der Ostschweizer mit der Info in der Ergebnisliste, dass sein Anzug am Bauch 5 Zentimeter zu viel Luft hatte. 

Weltcup-Trainer Martin Künzle (45) erklärt gegenüber Blick: «Yanick hatte leider etwas zu wenig gegessen. Am Sonntag sollte alles passen.» Diese eigenwillige Erklärung kommt den Schweizer Skisprung-Fans bekannt vor. Schon im Januar, als Felix Trunz (19) in Innsbruck wegen eines zu weiten Anzugs aus der Wertung flog, folgte die Schilderung aus dem Schweizer Team, dass er einfach zu wenig gegessen habe – so sei der Anzug zu wenig eng am Körper anliegend gewesen. Nun bei Wasser beim Sommer-GP war es anscheinend dasselbe Problem. 

Deschwanden fliegt unbescholten auf den fünften Rang

Im Winter wurde auch der Schweizer Teamleader Gregor Deschwanden (34) mehrfach verdächtigt, mit einem zu grossen Anzug zu springen, aber der Spätzünder überstand jede Kontrolle. Und der Zentralschweizer fliegt auch in Courchevel bereits wieder weit. Rang 5 für Deschwanden am Samstag. «Mit dem Wind war es etwas schwierig», schildert Trainer Künzle. Der Sieger: Marius Lindvik (27). Also der Olympiasieger aus Norwegen, der sein WM-Gold auf der Normalschanze behalten durfte und nach dem Manipulationsskandal «nur» auf der Grossschanze disqualifiziert und danach suspendiert wurde. 

Ob Lindvik bei seinem Comeback auch am Sonntag wieder allen davonfliegt? In Courchevel wird am zweiten Wettkampftag mit einem neuen Gruppen-Modus ein neues Wettkampfformat getestet, das bei Erfolg künftig auch im Winter zum Zug kommen könnte.

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