Es braucht Not-Sparübung
Finanzschock für Bob-Verband vor Olympia-Saison

Der Schweizer Bob-Sport steht vor finanziellen Herausforderungen. Swiss Sliding kämpft mit einer überfälligen Sponsorenzahlung, was zu Sparmassnahmen für die Teams führt.
Publiziert: 22.08.2025 um 20:01 Uhr
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Die Bob-Teams stehen vor der wichtigen Olympia-Saison: Aber Swiss Sliding muss sich mit einer fehlenden Sponsorenzahlung herumschlagen.
Foto: Getty Images
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Der Wintersport steuert auf die Olympia-Saison zu, aber im Schweizer Bob-Sport ist von Vorfreude gerade wenig zu spüren. Der Grund ist ein Brief, den Swiss Sliding kürzlich an die Weltcup-, Europacup- und Nachwuchs-Teams verschicken musste. Der Inhalt? Der Verband muss mitteilen, dass er mit einer überfälligen Sponsorenzahlung zu kämpfen hat und es deshalb nun zu Not-Sparübungen kommt.

Swiss Sliding fehlt unverhofft bereits budgetiertes Geld. Die Europacup-Teams müssen nun bei Reisen und Unterkünften mehr selber bezahlen als geplant, auch Prämien können weniger ausgeschüttet werden. Zumindest Stand jetzt: Sollte die verspätete Sponsorentranche im niedrigen sechsstelligen Bereich doch noch eintreffen, kann das Not-Budget wieder zurückbuchstabiert werden. «Wir sind mit Hochdruck daran, das Loch zu stopfen», sagt Swiss-Sliding-Präsident Sepp Kubli zu Blick. 

Dazu muss man wissen: Diese Geschichte um einen säumigen Sponsor des Bob-Verbands betrifft einen Gönner ohne Sponsorenaufkleber und keinen der namhaften Partner, die gross auf den Schlitten zu sehen sind. Also weder Hauptsponsor Stadler Rail, die Firma von Peter Spuhler, noch Omega oder Kibag. Diese Partner und auch Swiss Olympic seien vom Verband sofort informiert worden, dass es zu einem Problem kam, um intern mit möglichst offenen Karten zu spielen.

Wie reagiert am Samstag die Delegiertenversammlung?

Auf Präsident Kubli und den Vorstand wartet nun aber dennoch ein heisser Tanz. Denn diesen Samstag findet in Pfäffikon SZ die jährliche Delegiertenversammlung von Swiss Sliding inklusive Wahlen statt. 

Gut möglich, dass sich im Saal nach dem Finanzschock auch kritische Stimmen melden werden. Hätte man den säumigen Sponsor vor dem Deal besser durchleuchten müssen? Hätte man früher reagieren müssen? Es wäre nicht das erste Mal, dass es in der traditionell meinungsstarken Bob-Szene emotional wird. 

Es ist aber eine Situation, die nur Verlierer kennt. Die verschiedenen Teams müssen plötzlich mitten in der Vorbereitung mehr Geld auftreiben. Der Verband, der den betreffenden Sponsorbeitrag auf sicher glaubte und nun dennoch ein Loch im Budget hat. Aber Kubli gibt sich kämpferisch: «Ich bin überzeugt, dass wir gute Lösungen finden und gestärkt in den Olympia-Winter gehen können.»

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